Männchen des Jahres

Universal Pictures
DIe Minions haben jetzt ihren eigenen Film: Sie sind die Spaßmacher des Sommers und sorgen in Gelb für Gags am laufenden Band

"Ist Gelb die angesagteste Farbe des Sommers?“, fragte jüngst eine Modeexpertin blauäugig. Na sicher. Vielleicht nicht unbedingt in Sachen Textilien. Da müsste man bei Isabella Klausnitzer nachfragen. Aber seit Vincent van Gogh ist die Farbe der Sonne immer ein Hit. Marsupilami, Tigerente, Simpsons... Die Liste ist lang. Bereits die allererste bunte Figur der Populärkultur sah gelb: Sie hieß „Yellow Kid“, trat ab 1895 in Joseph Pulitzers Zeitung „New York World“ auf und war ob ihrer bis dato unbekannten Buntheit (bis dahin wurden Comics nur in Schwarzweiß gedruckt) ein Star ihrer Zeit.

Genug Geschichte. In den Kinderzimmern von heute hängt das Herz an Geschöpfen, die ähnlich subversiv agieren wie das wunderbare Marsupilami von Franquin. Die „Minions“ sind los! Die gelbgesichtigen Latzhosenträger Kevin, Stuart und Bob sorgen seit fünf Jahren für ausgelassene Laune. Die vom französisch-US-amerikanischen Regieteam Pierre Coffin und Chris Renaud geschaffenen Einzeller folgen dabei einer simplen Philosophie: Superschurken sind im Kino gefragter als biedere Bubis. Die gewitzte Tour, mit der das Winzling-Trio in den beiden „Ich – Einfach unverbesserlich“-Filmen das Herz von Oberfiesling Gru erweichte, wurde vom Kinopublikum bis dato mit Einnahmen von sensationellen 1,5 Milliarden US-Dollar belohnt. Dementsprechend hoch sind die Erwartungen an die gelben Kobolde, wenn die „Minions“ jetzt im Kino erstmals ihre eigene Mission zu bestehen haben.

Damit das auch wirklich hängen bleibt, wird die ganze Evolutionsgeschichte umgeschrieben. Egal, ob Tyrannosaurus Rex, Dracula oder Napoleon, wo auch immer sich Bösewichter herumtrieben, wurden sie laut „Minions“-Saga von den kleinen, gelben Helferlein hofiert. Ihr Pech: Irgendwann hat die Herrschaft eines jeden Superschurken geendet. Auf ihrer ewigen Suche nach einem neuen Herrn landen die quirligen Quietscher über den Umweg der Swinging Sixties ausgerechnet bei einer Frau: Scarlett Overkill, die als erste weibliche Superschurkin die Weltherrschaft an sich reißen will. Für Freunde der Originalversionen: Scarlett Overkill wird von Sandra Bullock gesprochen, die Regisseure selbst intonieren sämtliche Minions.

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