Die Welt in 64 Feldern. Beim Schach ist die geistige Energie auf engsten Raum begrenzt und von der linken Gehirnhälfte dominiert – von Logik und mathematischer Präzision. Großmeister haben oft mehr als 100.000 Stellungen gespeichert. Bereits nachdem die ersten vier Züge von Weiß und Schwarz gespielt sind, gibt es mehr als zwei Millionen Varianten, wie man die Figuren bewegen kann. Gymnastik fürs Gehirn. Zug um Zug. Inzwischen längst mit Hilfe des Internets, wie die Zahl der jungen Top-Spieler beweist. So bringt gerade das norwegische Babyface Magnus Carlsen, 23, die Schachwelt in Aufruhr. Vor vier Monaten entthronte der jüngste Weltmeister aller Zeiten in Rekordzeit den Inder Viswanathan Tiger Anand. Und vor Kurzem besiegte er den hochbegabten Hobbyspieler Bill Gates. Nach nur neun Zügen. In 62 Sekunden. Allerdings sollte sich auch Magnus Carlsen, der Justin Bieber des Schach, den Satz von Kurt Tucholsky zu Herzen nehmen: Es gibt nur ein Mittel, im Schachspiel unbesiegt zu bleiben. Spiele nie Schach.

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