Früher mussten Detektive Zielpersonen observieren und Spione Wohnungen verwanzen. Heute werden Daten bequem abgesaugt. In sozialen Netzwerken tippen wir freiwillig ein, wie und mit wem wir unser Leben verbringen, ob wir Fesselspiele oder Fruchtjoghurt lieben. Über jeden digital aktiven Menschen – jeden Monat kommen weltweit rund 20 Millionen dazu – wissen Google & Co. fast alles. Nur die geheimen Tiefen unserer Seele sind (noch) tabu. In Hollywood ist das bereits anders: Im Film Transcendence findet Johnny Depp als Wissenschaftler einen Weg, das menschliche Bewusstsein zu digitalisieren. Er lässt sich Löcher in den Schädel bohren und sein Gehirn mit einem Computer vernetzen. Kurz nachdem er stirbt, findet seine digitale Reinkarnation statt: Das Leben nach dem Tod startet neu, Johnny Depp erscheint als Pixelbild auf dem Bildschirm seiner Frau. Eine Liebesgeschichte zwischen Mensch und Maschine beginnt. Gefühle verlieren ihr Geheimnis, die letzte Intimität unseres Lebens ist gefallen.

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