Erfrorene Emotionen, Blockaden im Bett, Lieblosigkeit statt Liebe. Angeblich leidet jede zweite Frau an einem Mangel an Libido. Die Pharma-Konzerne wollen helfen. Mit Lust aus dem Labor. Für einen neuen Absatzmarkt hat man ein eigenes Krankheitsbild erfunden: HSDD (Hypoactive Sexual Desire Disorder) – verminderter sexueller Antrieb. Schon 15 Jahre werden Männer mit Mitteln gegen sexuelle Probleme bedient. Viagra & Co. bringen den Pharma-Riesen jährlich einen Umsatz von mehr als drei Milliarden Euro. Die Potenzmittel für Männer helfen mechanisch, eine Erektion zu bekommen und (oder) zu erhalten. Bei Frauen ist es nicht so einfach, mit Chemie die Lust zu entfachen – zu sensibel ist das Wechselspiel von Hormonen und Neurotransmittern im Gehirn. Doch der potenzielle Profit für mehr weiblichen Spaß im Bett wird bald Realität, auch Frauen werden unter Lustdruck gesetzt. 2016 soll die Lutschtablette Lybrido zugelassen werden. Sie wird die Libido über das Gehirn steigern. Und schmeckt erfrischend nach Pfefferminze.

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