Der Sturm gelang. Die Nacht war wild. Zerstört ist Gottes Ebenbild. Mit einem verheerenden Meteorregen, lodernden Flammen, dumpfem Donner und diesen dramatischen Worten lässt Karl Kraus seinen epochalen Bilderbogen „Die letzten Tage der Menschheit“ nach mehr als 200 Szenen schließlich in einem großen Schweigen ausklingen, das nur noch einmal von der Stimme Gottes unterbrochen wird: Ich habe es nicht gewollt. Kraus’ überdimensionales Meisterwerk gilt eigentlich als uninszenierbar, dennoch wagen die Salzburger Festspiele heuer eine Neuaufführung, die genau 100 Jahre und einen Tag nach Ausbruch des 1. Weltkriegs Premiere feiert. Michael Horowitz, Gründer und bis vor einen Monat Chefredakteur der KURIER-, beschreibt ab Seite 24 eindrücklich, unter welchen Umständen Kraus sein opus magnum seinerzeit verfasste, mit wie vielen Dämonen und Widrigkeiten dieser hochsensible Literat zu kämpfen hatte und was von der aktuellen Salzburger Inszenierung zu erwarten ist.

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