Building Bridges – Brücken bauen: Unter diesem Motto fand vor einer Woche der Eurovision Song Contest in Wien statt. Noch eine Woche vorher war Life Ball. Und für all jene, die nicht in Wien sein konnten: Die Stimmung in der Stadt war außergewöhnlich. Freundlicher, offener, weicher als üblich. Es lag eine angenehme Energie in der Luft. Ein bisschen wie 2006, als in Deutschland Fußball-WM war, unser Nachbar plötzlich die kollektive Leichtigkeit des Seins entdeckte und damit sogar in Österreich Punkte sammelte. Doch zurück zu Life Ball und ESC. Symbol beider Veranstaltungen und der Botschaft von Toleranz und Offenheit war Conchita Wurst, inszeniert als Klimts „Goldene Adele“. Just jenes Gemälde, um das noch vor wenigen Jahren ein erbitterter Rechtsstreit zwischen seiner rechtmäßigen Erbin und der Republik tobte, in dem offizielle Vertreter Österreichs ganz sicher nicht so agiert haben, wie es sich eines offenen, toleranten und freundlichen Landes geziemt (siehe Reportage). Das ist gut zehn Jahre her, klar. Aber vergessen sollten wir es dennoch nicht.

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