Kinder: Diese Strafen werden noch immer als normal gesehen

Kinder: Diese Strafen werden noch immer als normal gesehen
Kinderschutzzentrum "die möwe" warnt: Ohrfeigen oder Einsperren werden noch immer nicht eindeutig als Gewalt eingestuft.

„A Watsch’n is schnell aufg’legt“, hieß es früher, und dann kam das Verbot von Gewalt gegen Kinder. Doch selbst nach 31 Jahren Kinderschutzgesetz sind Maßnahmen wie die Ohrfeige nicht aus den Familien verschwunden, zeigt eine neue Gallup-Umfrage für die Hilfsorganisation „die möwe“. Nur 48 Prozent der Befragten empfinden es eindeutig als Gewalt, wenn eine Mutter der Tochter eine Ohrfeige gibt, weil sie frech war. Nur 75 Prozent sehen es eindeutig als Gewalt, wenn der Vater dem 8-jährigen Sohn eine Tracht Prügel verabreicht, weil er Mist gebaut hat, erklärt Meinungsforscherin Gabriele Reithner (siehe Grafik).

Die Leiterin der Möwe, Hedwig Wölfl, sieht die Antworten ambivalent: „Die Befragung hat gezeigt, dass nur 57 Prozent eine gewaltfreie Erziehung eindeutig als das Ideal betrachten. Da ist noch viel Überzeugungsarbeit notwendig.“ Doch sie liest aus der Befragung von Jugendlichen bis Senioren auch Verbesserungen ab: „Die jüngere Generation hat weniger Gewalt erlebt. Aber besonders psychische Gewalt wird oft nicht so wahrgenommen.“

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