"Werden zur Generation Corona": Was die Krise aus Millennials macht

Vier Freundinnen blicken in den Sonnenuntergang.
Jugendforscher Tristan Horx über die Rolle der Jungen in der Krise und das Ende des Handschlags.

Der Essay seines Vaters über die Welt nach Corona hat in Woche eins des Ausnahmezustands einen Nerv getroffen. Auch Tristan Horx, 26, Sohn von Zukunftsforscher Matthias Horx, macht sich Gedanken, wie es nach der Krise weitergeht – vor allem mit seiner Generation, den Millennials. Jahrelang wurde ihnen nachgesagt, vergnügungssüchtig, unpolitisch und egoistisch zu sein – Vorurteile, die durch Corona wohl verschwinden werden. Ein Gespräch zwischen zwei Millennials (daher in Du-Form) über Solidarität mit Babyboomern, Social Media und Begrüßungsrituale.

KURIER: Dein Vater prognostizierte in seinem Essay „Die Welt nach Corona“ ein neues Miteinander – wie wird Corona deiner Meinung nach das Verhältnis zwischen den jüngeren und älteren Generationen beeinflussen?

Tristan Horx: Ich habe dazu den Begriff Corona-Vertrag geschaffen. Überspitzt gesagt: Vor Corona haben Jüngere von Älteren Solidarität in Sachen Klimakrise verlangt – rettet doch bitte unsere Zukunft! Wenn wir uns ehrlich sind, ist da wenig passiert, die Machtstrukturen haben eher auf Selbsterhalt gesetzt. Statt den Leuten wirklich zuzuhören, haben alle nur ein Riesen Tamtam gemacht und die Experten weitgehend ignoriert. Jetzt schränken vor allem die Jüngeren ihr Leben massiv ein, um die ältere Generation zu schützen. Ich denke aber, dass danach die Anforderung kommen wird: Wir haben unseren Anteil geleistet, jetzt seid ihr dran.

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