Tiercoach: Was tun, wenn die Katze nicht ins Kisterl macht
Katzenbabys dürfen frühestens ab der zwölften Lebenswoche von ihrer Mutter getrennt werden. Bis dahin haben die Kleinen meist gelernt, das Kisterl zu benützen. In neuer Umgebung kann es noch einmal kurz zu Unsauberkeit kommen. Darüber hinaus gibt es andere Gründe für das Markieren bzw. Pinkeln.
KURIER-Tiercoach Katharina Reitl, Zoodoc in der Ordination Tiergarten Schönbrunn, beantwortet Leserfragen zu dem „lästigen Problem“:
Der Kater meines Sohnes ist erst fünf Monate alt, geht ins Katzenklo und durfte schon öfters in den Garten gehen. Trotzdem nässt er immer wieder in der Wohnung ein. Hilft es, den kleinen Lauser zu kastrieren?
Handelt es sich um Urinieren oder markiert er? Falls er markiert, ist das Problem mit einer Kastration wahrscheinlich schnell gelöst. Sollte er jedoch urinieren, dann gibt es leider einige Ursachen, welche abgeklärt werden müssen. Macht er es täglich oder gibt es Auslöser? Sie müssten versuchen, alle Auslöser zu finden, um das Problem zu beheben. Wird es durch Stress verursacht, oder ist er einfach grantig?
Je nachdem können diese Gründe entschärft bzw. vermieden werden. Oft kann man auch der Katze helfen, die Situationen besser zu meistern: Sogenannte Glückspheromone als Spray oder auch Muttermilchproteine als Nahrungsergänzungsmittel wirken.
Hat das Urinieren in der letzten Zeit stetig zugenommen und tritt es unvermittelt auf, sollte auf alle Fälle eine Blasenentzündung abgeklärt werden. Im Idealfall bringen Sie zum Tierarzt gleich eine Urinprobe mit.
Unsere Serengeti-Katze, drei Jahre alt, macht jeden morgen auf die Wohnzimmercouch. Außerdem kratzt sie immer auf dem Teppich, obwohl es bessere Kratzgelegenheiten bei uns gibt. Was können wir tun?
Seit wann pinkelt Ihre Katze auf die Couch? Haben Sie einen Verdacht, warum sie das tut? Wurden medizinische Probleme als Auslöser ausgeschlossen? Erst wenn die Ursachen bekannt sind, kann eine zielgerichtete Therapie erfolgen.
Oft wird das Harnmarkieren durch Stress bzw. Frust ausgelöst. Eine neue Familiensituation, ein veränderter Tagesrhythmus, der Umbau der Wohnung, eine Baustelle vor dem Haus oder etwa ein Krähennest vor dem Fenster können stressen.
Lässt sich der Stressfaktor nicht ändern, kann man versuchen, mittels Pheromonen, Muttermilchproteinen oder alternativer Medikamente Entspannung zu erreichen.
Was das Kratzen am Teppich betrifft, könnten Sie – wenn möglich – den kaputten Bodenbelag gegen einen Teppich mit anderer Struktur austauschen, den Ihre Katze dann eventuell nicht gut zum Krallenschärfen findet.
Ich empfehle Ihnen, einen Tierarzt zu konsultieren, um vor allem die Harnorgane untersuchen zu lassen bzw. eine Verhaltenstherapie zu planen.
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