Tiercoach: Können Hunde mit Diabetes alt werden?

Diät und Insulin ermöglichen ein aktives Leben.
Zuckerkranke Haustiere haben eine gute Lebenserwartung. Leser fragen, der KURIER-Tiercoach gibt Antworten.

Wie schlimm ist Diabetes beim jungen Hund? Wie wird die Katze mutiger? Leser fragen, KURIER-Tiercoach Katharina Reitl, Zoodoc in der Ordination Tiergarten Schönbrunn, hat Antworten:

Meine Familie plant, über eine Tierschutzorganisation ein zweijähriges Dackelweibchen aufzunehmen. Der Gesundheitszustand ist bis auf eine Zuckerkrankheit zufriedenstellend. Welche Probleme können sich ergeben?

Es freut mich, dass Sie Interesse an der Aufnahme eines Tieres mit besonderen Bedürfnissen haben. Eine gut eingestellte Zuckerkrankheit ist gerade bei Hunden eher weniger aufwendig, da oft eine Diät ausreicht. Manchen Patienten muss ein bis zwei Mal täglich Insulin verabreicht werden. Das Spritzen ist aber schnell erlernt.

Natürlich ist es eine besonderen Aufgabe, sich um einen Diabetiker zu kümmern. Leckerlis zwischendurch oder „Menschenessen vom Tisch“ sind zu vermeiden; eine regelmäßige Fütterung und Medikamentengabe sind unumgänglich. Durch Stress oder sonstige Vorfälle wie Erbrechen und Durchfall aufgrund einer Infektion kann es zu Entgleisungen kommen. Diese bedürfen mitunter einer tierärztlichen Betreuung.

Generell sind tierärztliche Kontrollen öfter nötig als bei einem gesunden Tier, um z. B. den Zuckerwert zu kontrollieren. Gerade im Alter können andere Erkrankungen auch zu Störungen des Zuckerhaushaltes führen und eine Therapie etwas herausfordernder sein. So können Diabetiker etwa einen Grauen Star entwickeln und erblinden. Üblicherweise treten diese Komplikationen bei unentdecktem Diabetes auf. Generell haben diabetische Hunde eine gute Lebenserwartung.

Wir haben seit einiger Zeit eine sehr liebe, anhängliche Katze, 6 Monate. Anfänglich war sie sehr neugierig, raus zu gehen. Dann hatte sie aber einige Kämpfe mit der älteren, größeren Nachbarskatze. Nun spreche ich mich mit meiner Nachbarin ab, wann welche Katze raus darf. Was können wir noch tun, damit sie selbstbewusster wird?

Ich finde toll, dass Sie mit Ihrer Nachbarin eine Absprache treffen konnten. Das hilft Ihrer Katze sicher, den Garten angstfrei kennenzulernen und sich vielleicht dort auch bald wohl zu fühlen. Um Ihre Katze selbstsicherer zu machen, brauchen Sie Geduld und Ruhe. Drängen Sie sie zu nichts. Sie wird sicher mit der Zeit mutiger werden.

Jedoch sind nicht alle Katzen draußen glücklich. Es gibt Katzen, die sich in der Wohnung sicher fühlen und zufrieden sind und gerne einfach nur am Fensterbrett oder auf der Terrasse sitzen. Solange sie ohne Ihre Anwesenheit Angst hat, vermisst Ihre Katze den Gartenausflug auch nicht, wenn Sie mal nicht da sind oder keine Zeit haben. Sie wird sich dafür umso mehr freuen, wenn Sie wieder da sind und mit ihr Zeit verbringen.

Probleme mit der Katze, Sorgen um den Hund, Fragen  zu Sittich, Schildkröte & Co? Schreiben Sie an: tiercoach@kurier.at

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