Stereotype sollen aus dem Lego-Land verschwinden

Stereotype sollen aus dem Lego-Land verschwinden
Nach einer weltweiten Umfrage werden etwa die Hinweise „Für Buben“ bzw. „Für Mädchen“ von den Verpackungsschachteln entfernt.

Die Verantwortlichen des Spielzeugkonzerns Lego reagieren jetzt auf die Ergebnisse einer Studie, die sie selbst in Auftrag gegeben haben. Konkret wollte man wissen, ob das Spiel mit den bunten Kunststoff-Bausteinen den Unterschied zwischen Buben und Mädchen weiter verstärkt.

Die Ergebnisse im Detail: 71 Prozent der befragten Buben gaben an, dass sie sich vor Häme fürchten, wenn sie mit „Mädchen-Lego“ spielen. Eine Angst, die übrigens von ihren Eltern geteilt wird.

„Die machen sich mehr Sorgen, dass ihre Söhne gehänselt werden als umgekehrt ihre Töchter“, erklärt dazu Madeline Di Nonno, Geschäftsführerin des Geena Davis Institute on Gender in Media, das für die Studie verantwortlich zeichnet.

Gleichzeitig werden typisch männliche Verhaltensweisen immer noch höher bewertet, so Madeline Di Nonno. „Erst wenn Aktivitäten, die mit Frauen in Verbindung gebracht werden, in unserer Gesellschaft als gleich wertvoll oder wichtig anerkannt werden, werden sie Eltern und Kinder annehmen.“

Aus der Lego-Studie geht auch hervor, dass Eltern ihre Söhne mehr zu sportlichen Aktivitäten ermutigen, während sie ihren Töchtern eher dazu raten, zu tanzen, sich adrett anzuziehen oder beim Backen zu helfen.

Welttag für Mädchen

Der dänische Spielzeughersteller gab die Studie anlässlich des von der UNO ausgerufenen Internationalen Tags für Mädchen in Auftrag. Insgesamt wurden fast 7000 Eltern und Kinder im Alter von sechs bis 14 Jahre befragt, in China, Tschechien, Japan, Polen, Russland, Großbritannien sowie in den USA.

„Wir arbeiten daran, um Lego mehr inklusiv zu machen“, betont Julia Goldin, die die Abteilungen für Produktentwicklung und Marketing beim größten Spielzeughersteller der Welt leitet.

Mit der Einbeziehung des auf Gender-Fragen spezialisierten Geena Davis Instituts habe man sich selbst auferlegt, Gender-Vorurteile so gut wie möglich aus dem Lego-Land zu eliminieren.

„Traditionell greifen mehr Buben zu Lego“, erlaubt Julia Goldin Einblicke in die Geschäfte ihres Unternehmens. Man habe jetzt allerdings neue Produktlinien entwickelt, um Buben und Mädchen gleichermaßen anzusprechen. Neben technischen Fähigkeiten wie Kreativität und Problemlösung sollen nun auch soziale Kompetenzen wie Fürsorglichkeit und Achtsamkeit stärker gefördert werden.

Die Hinweise „Für Buben“ bzw. „Für Mädchen“ sollen nun von den Verpackungsschachteln weitgehend entfernt werden, so Produktentwicklerin Julia Goldin. „Zudem sollen mehr weibliche Rollenvorbilder einbezogen werden. So kommen in den neuen Präsentationen mehr weibliche Designer zu Wort, um ihre Arbeit besser darstellen zu können. „Gleichzeitig fokussiert die neue weltweite Kampagne auf Mädchen.“

Das Ziel ist laut Goldin klar definiert: „Unser Job ist es nun, Buben und Mädchen dazu zu ermutigen, sich mit solchen Spielen zu befassen, die traditionell für sie nicht bestimmt waren.“

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