Singvogel-Zählung: Wer zwitschert da auf weiter Flur

Sumpfmeise und Feldsperling können gemeldet werden.
Das Projekt "Big Farmland Bird Count" lädt europaweit zur Meldung von Singvögeln ein. Die Daten helfen beim Schutz der Natur.

Anfang 2021 rief die Vogelschutzorganisation Birdlife zur Stunde der Wintervögel im Garten auf. Jetzt sind die Singvögel auf weiter Flur an der Reihe. Im Rahmen des europaweiten „Big Farmland Bird Count“ können die zwitschernden Überflieger noch bis 14. Februar gemeldet werden. Teilnahmeberechtigt sind alle, denen das Wohl der heimischen Tiere am Herzen liegt.

Singvögel zählen zu den wertvollsten und gleichzeitig bedrohten Naturbewohnern. Sie sind Zeugen für einen intakten Lebensraum und ein Wirtschaften im Gleichklang mit der Natur. „Wir sehen es als unseren Auftrag, den heimischen Sing- und Feldvögeln ein gesundes Habitat zu bieten und ihrer Dezimierung entgegenzuwirken. Die jährliche Zählung ist ein wichtiges Instrument dafür“, rührt Maximilian Hardegg vom Gut Hardegg die Werbetrommel für die Erfassung der gefiederten Arten.

Intensive Landwirtschaft dezimiert Vogelbestände

Laut Daniel Hoffmann, Wildbiologe und Geschäftsführer von Game Conservancy Deutschland, sind die europäischen Vogelpopulationen im Wald soweit stabil, die in den landwirtschaftlichen Flächen dagegen haben seit 1980 um 50 Prozent abgenommen. Mit der jährlichen Singvogelzählung schafft das Institut eine wissenschaftliche Basis für den Schutz und die Wiederansiedelung der Arten. Neuesten Studien zufolge korreliert die Zufriedenheit der Menschen mit dem Vorkommen von Singvögeln und dem Vorhandensein einer vielfältigen Kulturlandschaft.

Zählung bis Mitte Februar

Die heurige Zählung findet von 5. bis 14. Februar 2021 statt, teilnehmen können Stadt- und Landbewohner gleichermaßen, auch Kinder und Schulklassen sind eingeladen. Einzige Voraussetzung ist eine Freifläche - wie ein Feld oder ein Park. Alle Informationen, die Zähllisten, eine umfassende filmische Schulung zu Vogelarten, Gesang und Habitat sowie ein Gewinnspiel finden sich hier auf der Website. Je größer die Beteiligen, umso mehr Daten können gesammelt werden.

In den Vorjahren beteiligten sich mehr als 1000 land- und forstwirtschaftliche Betriebe an der Aktion, die 2014 ins Leben gerufen wurde, knapp 30 davon aus Österreich. Ziel ist, das Bewusstsein für Biodiversität auf land- und forstwirtschaftlichen Nutzflächen zu erhöhen, einen positiven Beitrag zum Erhalt der Artenvielfalt zu leisten und die Bedeutung der Land- und Forstwirte dabei in den Vordergrund zu rücken.

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