Robert Seethaler: "Die Eltern waren verzweifelt"

Robert Seethaler: "Die Eltern waren verzweifelt"
Seine Bücher sind Bestseller. Jetzt ist Robert Seethaler für den Deutschen Buchpreis nominiert. Im Gespräch über Persönliches erzählt der Wiener von seinem Versuch, sich im Rampenlicht zu verstecken, seiner Zeit als Punk und im Kibbuz – und warum er als Elektriker scheiterte.

Er sitzt in Berlin, aber klingt nach Favoriten. Im zehnten Wiener Gemeindebezirk (Neilreichgasse) ist Robert Seethaler aufgewachsen und das klingt durch, als wir mit ihm telefonieren. Ein akkurat betontes „Gasse“ etwa ist nicht seins, er bevorzugt immer noch das wienerisch eingeweichte „Gossn“. Seethaler lebt seit Langem in der deutschen Bundeshauptstadt. Wien besucht er dennoch oft, stets führt  ihn sein Weg dann zum Tichy, auf ein Eis mit seinem elfjährigen Sohn. Nachdem er mit Büchern wie „Der Trafikant“ oder „Ein ganzes Leben“ große Erfolge gelandet hat und mehrfach ausgezeichnet wurde, führt er auch mit seinem Roman „Der letzte Satz“ die Bestenlisten an und wurde eben für den Deutschen Buchpreis nominiert.  Im Roman begleitet er Gustav Mahler auf seiner letzten Reise. Auf dem Schiff, von New York nach Europa: Der größte Musiker der Welt ist krank und müde und hält – umsorgt von einem Schiffsjungen – Rückschau auf sein Leben. Dass Seethaler mit dem Erfolg viel Aufmerksamkeit auf sich zieht, ist ihm recht und unrecht zugleich, Interviews gibt er selten; im Rampenlicht stand er, als Schauspieler, jedoch schon zuvor – und trat im TV und am Theater auf oder schaffte es in Filme wie Paolo Sorrentinos „Ewige Jugend“ mit Oscar-Gewinnerin Rachel Weisz.

freizeit: Herr Seethaler, als Schriftsteller sind Sie der Mann der Stunde, begonnen hat Ihre Laufbahn jedoch als Schauspieler. Gibt es da eine Verbindung? 

Kommentare