Psychisch stark in Zeiten von Corona: So geht's der Seele gut
Struktur und Rituale
„Mehr denn je ist es jetzt wichtig, Sicherheit und Halt zu gewinnen“, sagt Petra Faustka, die auf Existenzanalyse nach Viktor Frankl spezialisiert ist. Schaffen Sie dafür eine Tagesstruktur, führen Sie Rituale im Alltag ein: „Das kann zum Beispiel sein, dass man immer zur gleichen Zeit aufsteht, regelmäßig isst, kurze Spaziergänge einbaut, Telefonate macht oder Ordnung schafft.“
Verstehen und verstanden werden
„Es ist außerdem wichtig, mit Personen zu sprechen, die mich verstehen, bestärken, mir gut tun“, sagt Petra Faustka. Wichtig sei, dass ein Gefühl entsteht, es gemeinsam bewältigen zu können. Und. „Grenzen Sie sich, wenn möglich von allem ab, was Ihnen jetzt schadet, Sie ängstigt oder belastet. Reduzieren Sie dazwischen immer wieder einmal den Informationsfluss: „Besser ein- bis zwei Mal täglich statt stündlich Nachrichten hören, wenn es Ihnen damit besser geht.“
Auf sich hören
Nehmen Sie ernst, was sie fühlen – und handeln Sie danach.
Orte schaffen, die gut tun
Das kann auch ein Platz in der Wohnung sein, den man sich eigens dafür herrichtet - mit Polstern, einer Kerze, zum Beispiel. Ein Ort, der mir hilft, meine Sorgen und Ängste zu reflektieren und wieder Kraft zu schöpfen.
Die innere Kraft spüren
„Mehr denn je, ist es jetzt wichtig, auf gute Erfahrungen/Erinnerungen zurückzugreifen und sich bewusst machen, was man schon alles bewältigt hat im Leben. Und welche Krisen man mit welchen Ressourcen man schon geschafft hat“, so Petra Faustka.
Anderen Blickwinkel einnehmen
Manchmal hilft es, seinen „inneren Standort“ zu verlassen, um Abstand und Distanz zu gewinnen und einen anderen Blick auf die Situation zu ermöglichen. „So können neue Möglichkeiten entstehen, vielleicht kann ich sogar etwas Positives sehen“, sagt die Lebensberaterin. Das gelingt, indem man bewusst aus einer Situation herausgeht, darüber schläft oder ruhig ein- und ausatmet.
Anderen Hilfe anbieten, etwas bewirken
Nachbarn Hilfe und Unterstützung anbieten – das geht auch auf Distanz.
Annehmen, was ist
Auch wenn es sehr schwer fällt: „Beginnen Sie, die Situation als Wirklichkeit anzunehmen, weil es ermöglicht, in innere und äußere Bewegung zu kommen und sich von den Vorstellungen, wie das Leben eigentlich jetzt sein sollte, zu lösen.“ Daraus kann Neues bzw. etwas Anderes entstehen. Frei nach Viktor Frankl: "Das Leben stellt uns die Fragen, wir sind frei darin, wie wir darauf antworten wollen." Heißt: Wir bekommen Aufgaben gestellt und es ist müßig zu fragen, wieso sie gerade mir passieren.
Sich und anderen Gutes tun
Es gibt immer etwas, das Freude macht: Musik, Hobby, Kunst, gute Texte lesen – das auch anderen empfehlen.
Hilfe annehmen
Akzeptieren, wenn es einem nicht so gut geht – und sich wirklich Hilfe suchen, z.B. über Online-Beratung bei Psychologen und Psychotherapeuten. Es ist ein besseres Gefühl, mit der Situation nicht alleine zu sein. Das gibt Zuversicht, Halt, Stabilität und Sicherheit, Geborgenheit.
Angst-Spirale vermeiden
„Angst, vor allem unbegründete, irrationale – also nicht jene, die in Notfällen hilft, schwächt den Menschen und sein energetisches System und auch die Abwehrkräfte“, sagt Richard Palfalvi. Man sollte daher versuchen, Medien, die Panikschlagzeilen streuen, eher zu meiden und auf seriöse Informationen zurückgreifen.
Meditieren, auf das Positive fokussieren
Regelmäßige, tägliche Meditation von zumindest 15 bis 30 Minuten sorgt für einen ausgeglichenen und fokussierten Geist. „Wir können dann gelassener und besser mit den täglichen Herausforderungen umgehen. Außerdem überfordern wir nicht so leicht unser System, das stärkt auch unser Immunsystem“, so Palfalvi. Meditation hilft außerdem, sich auf positive Dinge zu konzentrieren.
Gut schlafen
Palfalvi: „Regelmäßiger, ausreichender und ungestörter Schlaf fördert nicht nur die körperliche, sondern auch die psychische Gesundheit. Die Nacht gilt aus Sicht der TCM als Yin-Zeit und sehr wichtig für die Regeneration, damit Entgiftungsprozesse ungestört ablaufen können." Ideal: während der Arbeitswoche, wenn möglich, nicht später als 22.30 h bis spätestens 23 h schlafen gehen.
Kommentare