„Man kann nicht nicht konsumieren“

„Man kann nicht nicht konsumieren“
Shoppen mit gutem Gewissen. Ökologisch, fair und nachhaltig soll es sein – wer heute bewusst einkaufen will, hat es nicht leicht.

Einkaufen bei großen Handelsketten ist verpönt, in der Pandemie haben Online-Einkäufe noch mehr an Bedeutung gewonnen und viele werben mit Nachhaltigkeit, wo keine drin ist. Die Aktivistin und Autorin Nunu Kaller beschäftigt sich seit Jahren mit vermeintlich gutem Konsum. Im Interview mit dem KURIER spricht sie über die Öko-Tricks der Unternehmen, die Servicewüste Österreich und verrät, ob man ein schlechtes Gewissen haben muss, wenn man sich in ein Paar Schuhe verliebt, das nicht nachhaltig produziert wurde.

KURIER: Onlineshopping wird gerne als böse hingestellt, einkaufen im Geschäft nebenan als gut – kann man das so pauschalisieren?

Nunu Kaller: Nein, eCommerce ist gekommen, um zu bleiben. Das wäre auch ein Rückschritt, zu versuchen, den kleinzukriegen und es hat ja auch große Vorteile. Es braucht aber faire Spielregeln für den eCommerce. Und die dürfen nicht so aussehen, dass jeder stationäre Laden brav seine Steuern hier entrichten muss, während der internationale Internet-Gigant völlig drauf pfeifen und damit Preise anbieten kann, bei denen andere nicht mehr konkurrenzfähig sind.

Sie haben selbst ja auch mit Beginn der Pandemie ein Shoppingportal eröffnet – wie erfolgreich läuft das derzeit? Das Kaufhaus Österreich ist ja gescheitert ...

Kommentare