Was sich Mutter Natur alles einfallen lässt! Es kommt also doch auf die Größe an: „Einsiedlerkrebse bekommen längere Penisse“, hieß es da seitens der Wissenschaft. Was wir lernten: Wäre der Penis kürzer, müssten die Herren Einsiedler außer Haus (das eine Muschel ist) Sex haben – dann aber könnten Räuber kommen und das Hausi fladern. Apropos Penis, der ist natürlich immer für viele Klicks gut, daher erlebten wir auch im Jahr 2019 einen Penis-Schlagzeilen-Boom, etwa: „Sex bei Wattbewohnern: Wenn der Penis bis ins Nachbarhaus ragt“.
Der Titel zu einem Bericht über eine Wattführung, bei der es um die „
Seepocke“ ging, deren „Penis bis vor die Haustür der Frau fährt“ und der „acht Mal so groß ist wie das Tier selbst.“ Die Führung heißt „Liebesrausch im Weltnaturerbe“ und trägt den Zusatz “FSK 16“. Doch auch zum Sexualverhalten von „Meister Petz“, wie die Spezies Braunbär gerne in den Medien genannt wird, gab’s 2019 äußerst brisante Neuigkeiten: „Auf der Suche nach Sex. Bär sucht Bärin in Bayern.“ Nun, vielleicht sollte man das Tier mit Arabella Kiesbauer von „
Bauer sucht Frau“ vernetzen.
Im April schließlich das da: „Straßenverwaltung warnt explizit vor Geschlechtsverkehr im Kreisverkehr.“ Konkret ging es da um
Norwegen, ein Land, in dem Abiturienten das Ende ihrer Schulzeit besonders exzessiv feiern – nämlich mit Mutproben. Im Ort „Ringsaker“ stand als Muss auf der „Mutproben-To-do-List“ diesmal „Geschützter Sex auf allen drei Kreisverkehren im Ort“. Die Straßenverwaltung fand das nicht so lustig, weil „Autolenker dadurch abgelenkt werden können und vergessen, dass sie Auto fahren“. Als Wienerin, die heute noch mit diesem gewissen Prickeln im Bauch an ihre Fahrschulzeit denkt, sage ich nur: „Gaußplatz.“
Jetzt aber:
Micaela Schäfer. Was wäre ein erotischer Jahresrückblick ohne das „Erotikmodel“?
Google News spuckt zu ihr rund 24.300 Ergebnisse in 0.24 Sekunden aus. Was davon im Jahr 2019 speziell in Erinnerung bleiben wird, ist vielleicht folgende Schlagzeile: „Exklusiv – Micaela Schäfer: Jetzt kann jeder Mann mit mir Sex haben.“ Wie schön, die Frage ist nur: Für sie oder für jedermann? Was die Leser erfuhren: Die 35-Jährige hat ein eigenes Sextoy entwickelt, das die Männerwelt zufriedenstellen soll – und auch „weil sie immer schon davon träumte“.
Mithilfe eines Gipsabdrucks und eines 3-D-Scans ihrer Vagina wurde ein so genannter „Masturbator“ entworfen, der ihrem Innenleben nachempfunden ist. Dem nicht genug hieß es weiter: „Ich habe es auch schon ausprobiert, also ich habe auch schon mal den Finger reingesteckt und jetzt muss ich echt sagen: Wow, also manchmal wäre ich wirklich gerne ein Mann. Also das ist schon ein tolles Gefühl.“ Man sieht: Es geht nichts über die wirklich großen Visionen wirklich großer Köpfe. In diesem Sinne: Ein visionsreiches 2020 und guten Rutsch ins neue Jahr.
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