Lockdown-Stimmungslage: Müde, wütend, hoffnungsvoll

Handy weglegen, in die Frühlingssonne blinzeln - auch das hilft gegen den Corona-Frust
Ineffiziente Maßnahmen zerren an den Nerven – warum es sich lohnt, dennoch optimistisch zu bleiben.

Corona hat wieder einmal ein neues Vokabel hervorgebracht – und dieses Mal hat es nichts mit Wissenschaft zu tun: „Mütend“ trendet gerade in den sozialen Medien, ein Gemütszustand, der irgendwo zwischen müde (wegen Endlos-Pandemie) und wütend (wegen ineffizienter Corona-Politik) oszilliert. In Umlauf gebracht hat ihn die deutsche Notfallmedizinerin und Corona-Influencerin Carola Holzner in einem zigtausendfach geteilten Instagram-Posting: „Wir sind müde. Und wir sind wütend“, begann sie ihren Aufschrei, um anschließend die vielen wechselnden und widersprüchlichen Corona-Maßnahmen aufzuzählen. „Dieses politische Herumgeeiere erträgt keiner mehr“, schreibt die Deutsche, „wir können nur Entscheidungen mittragen, die wir auch nachvollziehen können.“

Mütend also, aber als Lebensgefühl. Die Wortkreation verbreitete sich rasant, schließlich gibt es gerade viele gute Gründe, um müde und wütend zu sein: ein Lockdown-Hamsterrad, volle Intensivstationen auf der einen, Mallorca-Urlauber auf der anderen Seite. Das zweite Ostern ohne Großeltern, der zweite Geburtstag auf Distanz, ein zweites Mal Sommerurlaub mit Fragezeichen. Schon klar: Es nervt. Alles.

Wirklich alles?

Kommentare