Lavendel im Schweinestall: Der Duftbauer aus dem Seewinkel

Stefan Zwickl mit getrocknetem Lavendel in seinen mittlerweile umgebauten Stallungen
Im Nordburgenland kultiviert Stefan Zwickl ostindisches Zitronengras, Lavendel und andere Heilpflanzen, um daraus Düfte zu gewinnen. Das Geheimnis um die Blütendestillation teilt er gerne mit Interessierten.

Ein Schweinestall, der nach Lavendel und Rosen duftet – davon hat Stefan Zwickl schon als Bub geträumt. Sein Faible für Gerüche und Parfums hat sich früh entwickelt. Zumindest einigermaßen passend studierte der heute 33-Jährige Lebensmitteltechnologie. Anschließend heuerte er bei einem Großkonzern an, entwickelte Fertigprodukte, hatte mehrere Mitarbeiter unter sich und flog um Welt. „Das würden wohl einige als steile Karriere bezeichnen“, so Zwickl. „Jetzt will ich aber wieder gut machen, an was ich damals mit chemischen Formeln mitgearbeitet habe.“

Er kündigte seinen Job und übernahm vor fünf Jahren den Bauernhof seiner Eltern. Rüben, Weizen, Kartoffeln wurden angebaut – still und heimlich kamen auch Heilpflanzen dazu, die Stefan im alten Schweinestall versuchte zu destillieren. Das Alchemie-Hobby nahm schnell überhand und wurde zum Berufswunsch.

Allerdings war sein Vater wenig angetan von der Idee, auf Duftbauer umzusatteln. „Als er zwei Wochen auf Urlaub war, habe ich den Stall mit Freunden einfach zu einem Duftatelier umgebaut“, erinnert er sich an die radikalen Anfänge vor zwei Jahren.

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