Hälfte aller LGBTQI-Jugendlichen in Europa wird gemobbt
Mehr als die Hälfte aller LGBTQI-Jugendlichen in Europa sind in Bildungseinrichtungen aufgrund ihrer sexuellen Orientierung schon einmal gemobbt worden. Dies geht aus dem am Montag von der UNESCO veröffentlichten Bildungsbericht "Global Education Monitoring" hervor. LGBTQI steht für lesbische, schwule, bisexuelle, trans- und intergeschlechtliche sowie queere Menschen.
Mehr als 80 Prozent der Jugendlichen haben dem Bericht zufolge zudem negative Bemerkungen gegenüber LGBTQI-Jugendlichen mitbekommen. Rund zwei Drittel waren demnach selbst mindestens einmal das Ziel solcher Kommentare in Bildungseinrichtungen. Der UNESCO-Bericht stützt sich auf eine Online-Umfrage der Organisation Iglyo, die sich für die Belange von LGBTQI-Jugendlichen und -Studierenden einsetzt. Iglyo befragte im Jahr 2019 17.000 Jugendliche zwischen 13 und 24 Jahren in ganz Europa.
Lehrpersonal schreitet nur selten ein
Die Mehrheit der Jugendlichen berichtete dem Lehrpersonal demnach nicht von den Mobbing-Vorfällen. Dieses schreitet dem Bericht zufolge nur selten ein. In 80 Prozent der Fälle schreiten die Pädagogen nie oder selten ein. Die Mehrheit des Personals verfüge "nicht über das Selbstvertrauen und das Wissen, um LGBTQI-Schüler zu unterstützen", heißt es in dem Bericht. "Trotz der Veränderungen im nationalen Diskurs vieler Länder fühlen sich viele LGBTQI-Schüler immer noch unsicher und unwillkommen in der Schule", erklärte Jonathan Beger von Iglyo.
Die UNESCO veröffentlichte ihren Bericht anlässlich des 2004 ins Leben gerufenen Internationalen Tags gegen Homo-, Bi-, Inter- und Transphobie. Das Datum 17. Mai wurde gewählt, weil die WHO am 17. Mai 1990 Homosexualität von der Liste psychischer Krankheiten gestrichen hatte. Auch das österreichische Parlament hisste heute die Regenbogenflagge.
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