Muttertag? Ab ins Bett!
Der Job als Sexkolumnistin bedingt, manchmal um Rat gefragt zu werden. Ein paar wenige Beispiele: „Hilfe, mein Penis ist zu klein, was tun?“, „Hilfe, sein Penis ist zu groß, was tun?“, und ja, selbst anachronistischen Anliegen wie diese erreichen mich noch: „Bekommt man vom Onanieren Warzen an den Fingern?“ Manchmal jedoch wollen Männer schlicht Geschenktipps – zum Beispiel für den Muttertag: „Soll ich meiner Frau zum Muttertag sexy Unterwäsche schenken? Oder vielleicht doch besser einen Vibrator?“
Um ehrlich zu sein, rate ich davon eher ab, weil ich es irgendwie komisch finde, wenn ein Mann seiner Frau, die ja nicht seine Mutter ist, ein Erotikpaket, womöglich mit einem „Danke, Mama!“-Herz, auf den Gabentisch legt. Explizit Intimes bitte nur zum Geburtstag, zum Jahrestag oder zu Weihnachten, vorausgesetzt man packt sein Zeugs nicht im Schatten der Schwiegereltern aus. Furchtbar finde ich, dass es Herren gibt, die im Laufe der Jahre das „Darling“ gegen „Mutti“ tauschen: Geh Mamsch, wo sind meine Socken? Ein fürs Eheleben fataler Prozess.
Nicht auszudenken, wenn einer sagt: „Du, Mutti, am Donnerstag wird gevögelt!“ Da kann man gleich die Libido in eine Kiste mit der Aufschrift „Das war’s dann wohl“ sperren und auf dem Dachboden verstauben lassen. Die Muttifizierung ist der Tod aller Geilheit, deshalb lautet einer der wichtigsten Tipps für die Männer: Ihre Frau ist eine Frau, also behandeln Sie sie auch so.
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