Diese kuriosen Sex-Trends gibt es wirklich
Wo das Wort „Sex-Trend“ draufsteht, ist nicht immer ein Hype drin. Apropos: Haben Sie schon einmal etwas von „Breeding“ gehört?
Der Begriff geistert gerade durchs Netz und wird als neue und sehr spezielle sexuelle Vorliebe gehandelt. Ein Fetisch also. Aber was genau ist „Breeding“? Wer das mag, gehört zu jenen Menschen, für die die Vorstellung, man könne beim Sex ein Kind zeugen, den Kick bedeutet. Ins Deutsche übersetzt heißt der Begriff „Brüten“ – es geht also tatsächlich um die Idee, einer möglichen Befruchtung und, in Folge, einer Schwangerschaft. Das wirkt lustbringend. So etwas wird in der Fachsprache auch „Paraphilie“ genannt – und die wiederum definiert sich laut Online-Lexikon „Pschyrembel“ so: „von der Norm abweichende sexuelle Fantasien, Bedürfnisse oder Verhaltensweisen, die sich auf unbelebte Objekte oder Schmerz der eigenen Person (...) bezieht.“ Therapiert wird diese Form sexueller Präferenz übrigens nur, wenn andere Menschen darunter leiden müssen oder man sich selbst damit belastet fühlt. Dazu ist zu sagen, dass es jede Menge „komischer“ Fetische gibt. Ich verrate Ihnen einige. Da wäre zum Beispiel die so genannte „Erotophonie“. Wer mit der durchs Leben geht, ist nur dann sexuell befriedigt, wenn er, anonym, bei anderen Menschen anruft und obszön wird. Je entrüsteter das „Opfer“ desto intensiver die Erregung. Ein mögliches Gegenrezept für die Angerufenen: gähnen und betonen, wie fad die Nummer denn sei. Jedenfalls ist dieser Fetisch für niemanden so richtig schön – und gehört in die Hände eines guten Sexualtherapeuten.
„Wir kennen diese Vorliebe übrigens aus manchen Kinofilmen, wo mit Erdbeeren, Sprühsahne oder anderen Obstsorten erotisch herumgegatscht wird.“
Lust auf Statuen
Interessant scheint auch die Agalmatophilie. Das ist die intensive Zuneigung zu Statuen, idealerweise nackt, Hauptsache unbelebt – es kann auch ein Gemälde sein. Oder, neuerdings: die Sex-Puppe. Tut niemandem weh. Ebenfalls spannend: der Retifismus, besser bekannt unter „Schuhfetischismus“. Auch wenn das manchen Damen bekannt vorkommen mag, den Begriff hat der französische Schriftsteller Nicolas Rétif de la Bretonne geprägt, der sich manisch von Damenschuhen angezogen fühlte und sogar einen Roman dazu schrieb. Amüsant, aber nicht immer appetitanregend – die Sitophilie: Sex mit Lebensmitteln. Dazu steht im „kleinen Erotiker“: „Denken Sie überdies daran, dass die meisten Lebensmittel rasch verderben, vor allem, wenn man sie in irgendwelche Körperöffnungen bugsiert.“ Wir kennen diese Vorliebe aus manchen Kinofilmen, wo mit Erdbeeren, Sprühsahne oder anderen Obstsorten erotisch herumgegatscht wird. So weit, so eigenartig, werden manche sagen. Aber es ist halt nun einmal so, dass die Grenzen im Bereich der Sexualität und erotischen Vorlieben verschwimmen – das Normale also vom „Abnormalen“ nicht scharf zu trennen ist. Gottes Zoo ist groß, heißt es – und das gilt gerade auch für die Lust. Was ein Mensch will, wonach er sich sehnt und was er sich wünscht, kann ganz schön verrückt sein. Ein wesentlicher Punkt ist aber wichtig: So lange die „Abweichung“ niemandem schadet oder für einen selbst zur überdimensionalen Last wird, hat der Mensch die Wahl. Ein Stück Freiheit. Genau an diesem Punkt wären wir wieder beim „Breeding“: Was, wenn die Fantasie, das Sehnen und die Lust an der Vorstellung, sich allenfalls fortzupflanzen, so stark ist, dass womöglich mit der Verhütung „gespielt“ wird? Und als Folge jemand versehentlich schwanger wird, obwohl er es in Wirklichkeit gar nicht möchte? Das ist definitiv kein Trend – sondern ein böses Spiel mit Folgen. Manchmal sollten wir bedacht mit Wünschen umgehen. Sie könnten in Erfüllung gehen.
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