Die alte Dame und ihre Tagebücher

Einst waren es auch politische Notizen, heute schreibt Erika Neuberger, 94, viel Alltägliches nieder
Mit 15 begann Erika Neuberger, Gedanken, Gefühltes und Erlebtes in Bücher zu notieren. Sie hat damit nie aufgehört, auch mit bald 95 Jahren nicht.

Sie schreibt und schreibt – immer noch. Erika Neuberger, 94, führt seit 80 Jahren Tagebuch. Da sitzt sie, eine zarte Person im hellblauen Pulli, und schaut auf die gesammelten Werke. Wie viele es genau sind, weiß weder sie noch ihre Tochter, Sabine Klar. Es sind Geschichten von den Anfängen des Nationalsozialismus, vom Krieg, von Leben und Überleben, vom Glück der Natur. Von wunderbaren Eltern, dem besonderen und politischen Vater. Von einer Kindheit in Hernals, ohne Autoverkehr und Lärm. Geschichten vom Träumen, Verlieren und Kämpfen.

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