Bizarres Bild: Warum man Goldfische nicht in die Freiheit entlassen sollte
"Bitte entlassen Sie Ihren Goldfisch nicht in Teiche und Seen!" Mit diesem Mahnruf sorgt die Stadtverwaltung von Burnsville im US-Bundesstaat Minnesota aktuell für Schlagzeilen.
Worum geht es: Aus dem stadteigenen Teich wurde kürzlich ein riesiger Goldfisch gezogen. Das überdimensionale Wassertier, das in den USA gerne als Haustier gehalten wird, wurde wohl im Keller Lake in die Freiheit entlassen.
"Größer als man denkt"
Mit fatalen Folgen für Tier und Ökosystem. "Sie werden größer als man denkt und fördern eine schlechte Wasserqualität, indem sie die Bodensedimente aufwühlen und Pflanzen entwurzeln", schreibt die Stadtverwaltung zu den Beweisfotos auf Twitter. Man habe mehrere Jumbo-Exemplare von der Größe eines Footballs im Keller Lake entdeckt und warne nun eindringlich davor, diese Haustiere dort auszusetzen.
In Minnesota gelten Goldfische als invasive Art, das bedeutet: Es ist illegal, sie in öffentliche Gewässer zu entlassen, berichtet die BBC. Je nach Varietät können Goldfische bis zu 35 Zentimeter groß werden. Viele der für Aquarien bestimmten Formen werden allerdings nur etwa 20 Zentimeter groß. Sobald sie sich in freien Gewässern eingelebt haben, können Goldfische viel größer werden – sie vermehren sich rapide und verdrängen heimische Arten.
Goldfisch-Problem
Mit einem ähnlichen Problem sind Wildtierbeauftragte im nahe gelegenen Carver County konfrontiert: Dort wurden im Oktober des vergangenen Jahres 50.000 Goldfische aus einem Bach entfernt.
Im Jahr 2017 verlautbarte der Münchner Stadtrat, dass Goldfisch-Schwärme alle Rivalen in lokalen Teichen und Seen aushungern würden. Das Problem wurde so schlimm, dass man der Bevölkerung mit Strafen für das Aussetzen der Tiere drohte. Auch in wilden Gewässern Großbritanniens wurden große Goldfische gefunden. Im Jahr 2010 zog ein britischer Teenager einen 2,2 Kilogramm schweren Goldfisch aus einem See in Dorset.
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