KHM-Direktorin Sabine Haag: "Jeder von uns möchte stark sein"

Direktorin Sabine Haag vor einem Werk für die Ausstellung "Beethoven bewegt" einen Tag vor Schließung des KHM
Offenes Interview: Direktorin Sabine Haag arbeitet seit 30 Jahren im Kunsthistorischen Museum in Wien. Dort hat sie Erfolge gefeiert und harte Zeiten erlebt - menschlich und aktuell mit Corona.

Der Tag, an dem dieses Interview stattfand, war jener, an dem das Kunsthistorische Museum (KHM), zuletzt geöffnet hatte. Es war ein schöner Tag, zig Kinder tummelten sich im Museum und saßen mit neugierigen Augen auf den Stufen vor einer großen Statue. Ein Stockwerk darüber erkundete eine Gruppe Teenies samt resoluter Lehrerin die ehrwürdigen Hallen. Wir waren gerade dabei, Sabine Haag, Direktorin des KHM, für unser Interview zu fotografieren. Schülerin: „Frau Lehrer, da können wir nicht durch, es wird fotografiert.“ Die Lehrerin:  „Das ist mir wurscht!“ Unbeeindruckt läuft sie unserem Fotografen vor die Optik.

Mittlerweile könnte man im KHM in aller Ruhe Fotos machen, es ist leer, so leer, dass man sich die grimmige Lehrerin zurückwünscht. Seit 30 Jahren ist Sabine Haag in unterschiedlichen Funktionen im KHM tätig. „Was sich in all der Zeit verändert hat“, erzählt sie vor der Schließung, „ist die Lebendigkeit im Haus.“ Lebendigkeit, die jetzt fehlt. Sie wird zurückkehren und dann schöner sein denn je.

Lesen Sie, wie Sabine Haag die Diskussion rund um ihre geplante Absetzung überstanden hat, was gegen Kränkungen hilft und welches Bild uns in Krisenzeiten Hoffnung gibt.

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