Jetset: Tränenreich

Die Wurst weint.
Der neue Trend: Starke Männer, die Schwäche zeigen.

Eine Zeit lang war es ja hübsch, wenn ein Mann hin und wieder nasse Augen hatte. Doch jetzt wird das Weinen beim starken Geschlecht langsam inflationär. Allein im letzten halben Jahr fallen einem nach kurzem Überlegen gleich mehrere Heulsusen ein. Wobei wir da unterscheiden müssen. Bei Conchita, 25, ist es Wurst. Sie hat nach 48 Jahren zum ersten Mal den Song-Contest wieder nach Hause geholt und damit jeden Grund, gerührt zu sein. Auch entschuldigt: Andreas Gabalier, 29, der in der Sendung „Sing my Song“ das karierte Taschentuch zückte. Xavier Naidoo gab das Lied „Amoi seg’ ma uns wieder“ zum Besten, das Gabalier für seinen toten Vater geschrieben hatte. Und Pharrell Williams’, 41, Tränen waren auch okay. Zu Gast bei Oprah Winfrey wurde auf einer Vidiwall der Siegeszug seines Hits „Happy“ rund um die Welt eingespielt – und welche Freude er den Menschen damit machte. Nur bei Uli Hoeneß, 62, wirkte das Flennen wie ein Witz. Als dem mittlerweile wegen Steuerhinterziehung verurteilten Ex-FC-Bayern-Präsidenten Mitte November bei der Jahreshauptversammlung Rosen gestreut wurden, legte er los. Ein neuerliches Vergehen namens Selbstmitleid.

VALERIA MARINI

Also: Valeria Marini, 47, ist das, was italienische Blondinen generell gerne sind: Model, Schauspielerin und Showgirl. Ihr bekanntester Film: Äh, besprechen wir das später. Doch jetzt, vom Schönheitschirurgen gepimpt und aufgeblasen: der Durchbruch. Marini stolzierte bei der Premiere von „Grace of Monaco“ in Cannes über den roten Teppich. Zu sehen in ihrer Paraderolle: als Zuschauerin.

Jetset: Tränenreich
Italian showgirl and actress Valeria Marini and Italian actor and comedian Nino Frassica posing on the set of La grande sfida. Italy, 1993 (Photo by Rino Petrosino/Mondadori Portfolio via Getty Images)

Wo sind Sie am Set untergebracht?

In Amerika steht in meinen Verträgen, dass mein Wohnwagen mit Bett und Badezimmer nicht weiter als 150 Meter vom Drehort stehen darf. Frisches Obst und Erfrischungen werden stündlich erneuert. Bei einem Tatort-Dreh ist das anders. Ich hatte aber auch in Wien schon einen Wohnwagen, als wir 2006 „Kronprinz Rudolf“ gedreht haben.


Haben Sie ihn genützt?

Ja, aber der Wohnwagen hat hauptsächlich als Getränkedepot gedient. Wir haben uns abends dort zusammengesetzt und bei einem Glas Wein den nächsten Tag besprochen. Viele Kollegen lesen oder entspannen sich, bis die technischen Vorbereitungen abgeschlossen sind und gedreht wird. Ich mache das nicht, sondern nütze die Zeit, um zu schauen, wie ich die nächste Einstellung angehen und verbessern kann.


Wie läuft es mit dem Tatort-Dreh?

Ich mag es, mich auf Dinge einzulassen, mit denen ich nicht so vertraut bin. Was mich aber stört, ist der Titel der Folge. Sie heißt „Nullsummenspiel“, was für mich nach einem Film über Buchhaltung klingt. Ich würde die Folge ja „Die Gier is a Hund“ nennen, denn der Satz ist im Film immer wieder präsent. Alles „is a Hund“, die Gier und der Krebs. Angeblich verstehen das die deutschen Zuschauer nicht. Aber ich werde dafür kämpfen.

Das soll noch einmal einer sagen, Paris Hilton, 33, hätte nur ihre Selbstvermarktung und Selbstdarstellung im Kopf. Derzeit setzt sich das It-Girl nämlich viel lieber für arme Tiere ein. Name der Kampagne: „Für meinen Teddy geb ich mein letztes Hemd.“ Tja, das ist nicht zu übersehen.

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