James Bond bleibt vorerst zu Hause. Dann feiern wir eben sein Auto, das heuer 70. Geburtstag hat. Und alle anderen coolen Kisten, die uns schon so viel Freude bereitet haben.
Von Beginn an war er der Mann aller Männer; James Bond, vom Engländer Ian Flemming als Romanfigur entworfen, vom Schotten Sean Connery ab 1962 kongenial verkörpert. Er war genau der Typ, den andere Männer zum Kumpel haben wollen, und dem sie weder seinen Erfolg bei Frauen noch seine überragende physische Präsenz neiden. Der idealtypische Alpha-Mann.
Und welches Auto fährt so ein Kerl? Kein Schnickschnack-Dings, nichts Schickes, Hübsches, Niedliches. Ein Auto, das kantig ist und roh, eines das röhrt, wenn man aufs Gas steigt. Ein Aston Martin war das bei James Bond, ein Wagen, der all das verkörpert, wofür auch der Fahrer steht.
Vor 105 Jahren produzierten die Firmengründer Lionel Martin und Robert Bamford ihr erstes Auto, die „Vantage“-Reihe, also die Sport-Version des Standard-Modells, feiert heuer ihren 70 Geburtstag. Mit Pauken und Trompeten übrigens, und einem wunderbaren Bildband, über den wir uns durchaus als Geschenk freuen könnten, meine Damen, nur im Fall, dass Sie gerade etwas suchen, so für Geburtstag, Vatertag oder auch nur für zwischendurch ...
Der allerlässigste aller Astons ist natürlich der DB5 aus Goldfinger (1964), wobei darüber gern gestritten werden darf. So wie über die Frage, ob der fantastische Roger Moore jemals der richtige Mann für einen Aston war.
Sexy Spider
Es ist ja nicht so, dass wirklich jeder von uns das gleiche Auto fahren müsste. Dustin Hoffman zum Beispiel, in „Die Reifeprüfung“. Gäbe es ein besseres Auto als den sexy Alfa Romeo 1600 Duetto Spider für einen Jungspund, der den Sommer genießt, dem Dolce Vita und den Anziehungen der Damenwelt frönt? Kaum. Oder die frechen Jungs um Michael Caine in ihren Mini Coopers („The Italian Job“, 1967)? Perfekt!
Männer, Maschinen, Muskeln
Oder nehmen wir Mr. America, Steve McQueen. Sein Auto: Amerikaner durch und durch, genau wie er. Ein Ford, V8 Zylinder, was sonst. In „Bullit“ geradezu legendär der 1968er Mustang GT 390 Fastback.
Noch amerikanischer ist höchstens Burt Reynolds Trans Am in den „Schlitzohr“-Filmen (1977). Aber da ist die Gefahr des „too much“ dann doch schon recht groß.
Während man Jeff Bridges’ etwas abgehalfterten 1973er Ford Gran Torino am liebsten umarmen möchte und sich fragt, ob’s eigentlich auch Cardigans für in die Jahre gekommene Autos gibt, hat ein Gran Torino in Clint Eastwoods gleichnamigen Film eine ganz andere Bedeutung.
Ein echtes Muscle Car aus einer anderen Epoche. Als Autos noch nicht nach Effizienz gebaut wurden und Männer waren – na ja, wie sie eben waren. Wobei: Vin Diesel, ganz aktuell der harte Mann zum Liebhaben, fährt in seiner Blockbuster-Serie „Fast & Furious“, ebenso wie Clint in Dirty Harry einen Dodge Charger. Geniales Gerät.
Exklusive Europäer
Und noch ein Mann der aktuellen Klasse: Jason Statham. Schlank, gut aussehend, fast ein bisschen hübsch – aber knallhart. Wie sein Jaguar E in „The Mechanic“.
Ein anderer schlanker Brite mit zwar wesentlich weniger Schlagkraft, aber jeder Menge Charme hat übrigens den gleichen Jaguar in den 60ern mit lässiger Eleganz zum Filmstar gemacht: Peter O’Toole, der damit in „Wie klaut man eine Million“ keine geringere als Audrey Hepburn auf eine entzückend krumme Tour mitnahm.
Apropos krumme Tour, ein Autofahrer, dem kein Gauner je entkommen ist, darf an dieser Stelle nicht fehlen: Inspektor Columbo mit seinem grandiosen Peugeot 403 Cabriolet.
„Schön, Ihr Jaguar, Sir. Ich fahre ja auch ein europäisches Auto. Auf Wiedersehen, ich will Sie nicht länger stören, Sir ... Ach, eine Frage hätt ich noch!“
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