Haben Led Zeppelin "Stairway To Heaven" geklaut?
Der Vergleich macht - nicht - sicher. Mehr als 45 Jahre ist es her, dass die britischen Musiker Jimmy Page und Robert Plant auf eine Goldgrupe stießen. Ihre Komposition "Stairway To Heaven" entwickelte sich vom Sleeper zum absoluten Dauerbrenner. In der vom US-Musikmagazin Rolling Stone vor zwölf Jahren erstellten Liste der 500 besten Songs der Pop- und Rockgeschichte findet sich die Ballade auf Platz 31. Für manche ist es überhaupt das beste Lied. Und es vergeht wohl kein Tag, an dem nicht irgendwo auf der Welt dieser romantische Gassenhauer mit dem prägnanten Gitarrensolo aus einem Radio dröhnt. Total Led Zeppelin. Oder?
Schon vor zwei Jahren hat in den USA eine Treuhandgesellschaft Klage eingereicht, die sich um den Nachlass des 1997 verstorbenen US-Gitarristen Randy California kümmert. Bei echten Hardcorefans fällt jetzt der Groschen. Bei ihrer ersten Nordamerika-Tour 1968/69 teilten sich Led Zeppelin bei zumindest einem Gig die Bühne mit einer Band namens Spirit. Deren Frontman hieß Randy California. Und die hatten schon damals ein (Instumental-)Lied aufgenommen, das einer Akkordfolge von "Stairway To Heaven" sehr ähnelt. Aber hören Sie selbst. Hier der bekannte Millionenseller aus England, von Jimmy Page persönlich aufgelegt:
Und hier jetzt der bei uns eher unbekannte Song von Spirit, "Taurus":
Stimmt. Irgendwie klingt da eine Akkordfolge sehr ähnlich. Aber könnte ja sein, dass beide Komponisten (unbewusst) bei derselben Quelle die Ohren gespitzt haben - Johann Sebastian Bach.
4 Akkorde für ein Halleluja
Man darf jedenfalls gespannt sein. US-Bezirksrichter Gary Klausner ist sich seiner Sache jedenfalls sicher. "Es stimmt zwar, dass eine absteigende chromatische Akkordfolge über vier Akkorde üblich ist in der Musikindustrie", gab er bekannt. "Aber die Ähnlichkeiten gehen hier über die reine Grundstruktur hinaus." Das zu klären, sei eben eine Angelegenheit eines Richters. Am 10. Mai wird jedenfalls in Kalifornien der Fall um das mögliche Plagiat eröffnet: Die klingende "Treppe zum Himmel", die als absolutes Glanzstück des bahnbrechenden Albums "Zeppelin IV" Musikgeschichte geschrieben hat.
Nur so nebenbei: Die australische Comedy-Rocktruppe Axis of Awesome zeigt in einem von bisher immerhin knapp 40 Millionen YouTube-Sehern aufgerufenen Clip, wie man sich mit nur vier Akkorden quer durch die Pop-Geschichte spielen kann - von Jason Mraz' "I'm yours" bis zu U2s "With of Without You".
40 Songs mit den gleichen 4 Akkorden. Falls hier jemand Ansprüche erheben wollte, müssten sich die Gerichtsparteien wohl in einem Stadion zusammensetzen.
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