Freizeitrose für Hosea Ratschiller

Freizeitrose für Hosea Ratschiller

Doppelleben“ hat Hosea Ratschiller sein neues Kabarettprogramm genannt. Als frisch verheirateter Jungvater kann er sich ein „Scheitern im Alltag“ nämlich nicht mehr leisten. „Aber kann man dann noch ein guter Kabarettist sein?“, fragt sich der 33-Jährige besorgt. Ja, Ratschiller – als FM4-Ombudsmann eigentlich zur Berufsjugendlichkeit verdammt – kann. Gekonnt jongliert er zwischen eigenem Anspruch als Kabarettist und den finanziellen Ansprüchen, die so eine Tochter an den Jungvater stellt, sprich: zwischen kritischem Kabarett und effekthascherischen Pointen. Am Ende wirft Ratschiller alle Prinzipien des politisch korrekten Innenstadt-Bobos über Bord. Denn den Witz über die katholische Kirche hätte er eigentlich gar nicht bringen wollen: „Sollen katholische Priester heiraten dürfen? Ja warum denn nicht, wenn sie sich mögen?“ Da verkauft sich nur scheinbar jemand unter seinem Wert. Hosea Ratschiller bei seinem „Doppelleben“ zuzusehen, ist Kabarett mit doppeltem Boden und feinem Humor.

DIE FREIZEIT VERLEIHT FÜR DAS AUSSERGEWÖHNLICHSTE KULTURELLE ERLEBNIS JEDE WOCHE EINEN ROSENSTRAUSS VON IHREN ÖSTERREICHISCHEN FLORISTEN UND WIENER GÄRTNERN.

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