Während der Corona-Quarantäne war US-Schauspielerin Jennifer Aniston beispielsweise dermaßen gelangweilt, dass sie auf Instagram ein Video davon teilte, auf dem sie vor dem Bullauge ihrer Waschmaschine saß und dieser beim Schleudern zusah.
Warum Waschmaschinen – zumindest sogenannte Frontlader-Modelle – überhaupt eine einsehbare Ladeluke haben, ist nicht gänzlich geklärt. Erste Waschmaschinen-Modelle hatten jedenfalls kein Fenster. Im Jahr 1935 soll dann ein Mann namens Louis Zimarik erstmals ein Patent für eine Waschmaschine mit Fenster angemeldet haben. Angeblich, um durch die Scheibe die Technik der Maschine überprüfen zu können. Er soll dann aber festgestellt haben, dass sich die Gummidichtung leichter um ein Glasfenster als um Metall spannen lässt. Aus Gewohnheit soll man bei den Glastüren geblieben sein, auch wenn sie technisch heute nicht mehr nötig sind.
Eine andere Theorie besagt, dass das Bullauge den Hausfrauen dazu dienen sollte, Kontrolle darüber zu haben, was in der Waschmaschine passiert. Allmählich Einzug in die Haushalte hielten die ersten Vollwaschautomaten mit Fenster in den 1950er-Jahren – zunächst zum Teil auch nur tageweise vermietet. Beim deutschen Hersteller Miele hält man diese Version für vorstellbar. Die erste Waschmaschine mit Bullauge, die Waschmaschine 307, brachte Miele 1953 auf den Markt. „Das Bullauge hatte keine technische Ursache, ermöglichte aber – im Gegensatz zu den anstrengenden früheren Waschtagen – dem Reinigungsprozess der Wäsche entspannt zu folgen“, sagt Bernhard Marko, Miele Product Manager Wäschepflege Miele Österreich. Sich zwecks Beruhigung oder Beschäftigung vor die Waschmaschine zu setzen, ist also nicht gänzlich abwegig.
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