Eine Frage der Physik: der Twinni-Bruch
Um das ausführlich zu beantworten, bedarf es einer Portion Küchenverstand und mindestens zwei Portionen Grips.
Physiker Werner Gruber verfügt über alle drei und, mehr noch, auch über das Bewusstsein, dass es sich bei der nicht perfekten Teilung um etwas handelt, das er einen „Twinni-Supergau“ nennt.
Um diesem zu entgehen, sei es ganz wichtig, die Verjüngung, also die Grenzfläche zwischen grünem und orangem Eis ins Visier zu nehmen. Sie ist die Sollbruchstelle und von ihr hängt ab, ob man Verständnis für angewandte Wissenschaft hat. Oder eben nicht.
Laut Werner Gruber gibt es drei Möglichkeiten, beide Eisstiele voneinander zu trennen
1) Man dreht beide Stiele in Längsrichtung. Da es zwischen Holz und Eis ein unterschiedliches Wärmeverhalten geben kann, wird die Drehung nicht gleichmäßig auf beide Eisbereiche übertragen. Die Folge: der Twinni-Supergau.
2) Man zieht einen Stiel zu sich und drückt den anderen weg. Dadurch kommt es zu einer Scherkraft. Werner Gruber dazu: „Diese Methode ist schon besser, aber leider reichen die Stiele nicht zum oberen Ende. Dadurch wird der Bereich, der von der Glasur bedeckt ist, nicht von der Scherkraft erreicht – und es kommt zum Bruch knapp unter der Glasur.“
3) Man zieht beide Stiele voneinander weg. Unter Anwendung des Hookeschen Gesetzes kommt es zwischen den beiden Eisbereichen zu einer plastischen Verformung. Unten entsteht ein Riss, der sich nach oben hin ausbreitet. „Das Twinni ist perfekt geteilt.“
Na, dann: viel Glück und einen schönen friktionsfreien Sommer.
Noch eine Möglichkeit: Kurier-FREIZEIT-Leserin Doris H. hat ihre eigene Methode.
Sie bricht das Twinni im Sackerl. Und, voila, es funktioniert!
Danke, Doris
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