Fotograf David Bailey: Der Mann der Promis und weiße Wände liebt
Als der Maler und Bildhauer Damien Hirst seinen Freund, den britischen Fotografen David Bailey einmal fragte, wie französische Mädchen denn so im Bett seien, antwortete dieser: „Keine Ahnung. Ich hab nur mit zweien geschlafen.“ Brigitte Bardot und Catherine Deneuve. Immerhin. Mit der Deneuve war Bailey sogar etliche Jahre verheiratet. Sie rief ihn eines Tages aus Paris an und teilte ihm mit: „Oh Bailey, es ist großartig. Wir wurden heute geschieden. Jetzt können wir ein Liebespaar werden.“ Nun ist ein opulenter Band mit seinem Lebenswerk erschienen.
Der legendäre, heute 81-jährige Fotograf, der als Sohn einer Näherin und eines Schneiders in ärmlichen Verhältnissen im Londoner Arbeiterviertel East End aufgewachsen ist, war das Vorbild für den Fotografen Thomas in Michelangelo Antonionis Film „Blow Up“. In den 1960ern erfand er die Porträtfotografie neu. Und wurde nie unmodern. Seine Fotos brauchten keine Dekoration oder Accessoires. „Ich wüsste nicht, warum ich eine Palme brauche, wenn ich Kate Moss fotografiere. Kate ist genug. Deshalb liebe ich weiße Hintergründe. Du lässt alles weg, bis du nur noch die Persönlichkeit hast. Eigentlich rede ich mehr mit den Menschen als ich fotografiere.“
Vor der Linse hatte er alles, was das kollektive Gedächtnis Großbritanniens ausmacht. Die Beatles, Mick Jagger, Andy Warhol, Roman Polanski und Sharon Tate in den Swinging Sixties, als deren Chronist er gilt. Er fotografierte Jack Nicholson und Michael Caine, Nelson Mandela und Margaret Thatcher.
David Bailey, erschienen bei TASCHEN: Hardcover mit vier verschiedenen Schutzumschlägen und einem von Marc Newson entworfenen, weißen Buchständer, 50 x 70 cm, 440 Seiten € 2.500. 300 ikonische Porträts im 50 mal 70 Zentimeter großen SUMO-Format.
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