Flamenco-Star Estrella Morente im Wiener Konzerthaus

Flamenco-Star Estrella Morente im Wiener Konzerthaus
Musik der Welt: Sängerin und Tänzerin Estrella Morente macht auf ihrer "Autorretrato Tour" im Wiener Konzerthaus Halt - am 10. April

Was für eine Stimme, was für eine Ausstrahlung. Und was für ein Name! Estrella de la Autora Morente Carbonell. So viele Rrrrrrs, fast ein Zungenbrecher. Muss nicht sein, Flamenco-Fans kennen die Sängerin und Tänzerin aus Granada unter der Kurzversion Estrella Morente. Auch so klingt der gesamte Kosmos dieser faszinierenden Musikform mit.

Eben erst kommt Estrella Morente nach Auftritten in den USA - Carnegie Hall! - und London - Albert Hall - wieder zurück nach Kontinentaleuropa. Mit im Gepäck ist ihr jüngstes Album, "Autorretrato" ("Selbstporträt"). Ein Album, das unvermutet zum Schicksalsalbum geriet. Posthum. Nicht genug, dass sie es ihrem kürzlich verstorbenen Vater, dem legendären Sänger Enrique Morente, gewidmet hat, musste sie kurz nach der Veröffentlichung auch Abschied von einem weiteren Denkmal des Flamenco nehmen - Paco de Lucia.

Wie Flamenco-Star Tomatito oder US-Gitarrenvirtuose Pat Metheny wirkte auch Paco de Lucia an "Autorretrato" mit. Für Kenner des Genres keine allzu große Überraschung. Denn Estrella Morente ist von jeher musikalisch gut vernetzt. Sie ist würdige Erbin einer bedeutenden Familie von Künstlern und Artiesten: Neben ihrem Vater ist auch ihre Mutter, die Tänzerin Aurora Carbonell, eine bekannte Größe des Flamenco.

Flamenco-Star Estrella Morente im Wiener Konzerthaus
Mit 15 Jahren nahm er als Mitglied des Ensembles von José Greco an seiner ersten Auslandstournee teil.

Darüberhinaus ist Estrella Morente die Nichte des Sängers Antonio Carbonell und des Gitarristen José Carbonell sowie Enkelin des Gitarristen Montoyita - und verheiratet mit dem Torero Javier Conde. Aber Name dropping ist nicht alles, Senora Morente interpretiert den Flamenco so gefühlvoll, dass sie Pedro Almodóvar in seinem Film „Volver – Zurückkehren“ eingesetzt hat - als Stimme von Penélope Cruz.

Wer Estrella Morenta bei ihrem Wiendebüt im Konzerthaus vor drei Jahren erlebte, weiß es. Diese Frau ist eine Sensation. Der spanische Autor und Filmemacher Fernando Trueba vergleicht sie mit den ganz großen Bühnenpersönlichkeiten. Für ihn gehört sie zu der "großen, verrückten, seltsamen Familie der Diven: Callas, Bernhardt, Duncan, Garbo".

Man darf also gespannt sein. Und erfreut und ergriffen. Wie es sich eben gehört, denn Flamenco ist ein durchaus stimmiges Wechselbad der Gefühle. Unterstützt wird Estrella Morente jedenlass von einem sechsköpfigen Ensemble aus Gitarristen, Sängerinnen und Percussionisten. Ole!

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