Roquefort-Hersteller stinkig wegen neuer Nährstoff-„Ampel“

Roquefort-Hersteller stinkig wegen neuer Nährstoff-„Ampel“
Das Problem: Ihr Blauschimmelkäse schneidet bei der Nutri-Score-Einstufung sehr schlecht ab.

Die Hersteller des französischen Roquefort sind in Aufruhr, weil ihr Blauschimmelkäse bei einer Nutri-Score-Einstufung sehr schlecht abschneidet. Das Gesundheitslogo könne Konsumenten zu der Annahme verleiten, dass der Käse damit auch sehr schlecht für die Gesundheit sei, teilten die Hersteller am Montag mit, wie der Sender France 3 berichtete.

Falls die EU einen solchen Nutri-Score zur Vorschrift mache, hätte dies verheerende Auswirkungen auf den Verkauf, warnten die Hersteller. Roquefort müsse von der Nährstoff-„Ampel“ ausgenommen werden. Bei der Einstufung werden Lebensmittel auf einem Logo je nach ihrem Gesundheitsnutzen in die Kategorien A bis E eingeteilt und auf einer Farbskala von Grün bis Rot markiert.

7000 Tonnen jährlich

Zwar ist Roquefort salzig und fett, im Schnitt liege der tägliche Konsum in Frankreich aber nur bei 30 Gramm und damit unterhalb der zur Einstufung maßgeblichen 100 Gramm, argumentierte der Vize-Präsident der Roquefort-Konföderation, Jérôme Faramond. Nicht berücksichtigt werde auch der positive Effekt der für den Käse verwendeten Schafsmilch.

7000 Tonnen Roquefort werden jährlich in der Region um den gleichnamigen Ort produziert, 25 Prozent gehen in den Export, etwa nach Spanien und Deutschland.

Von grünem A bis zum roten E

Das in Frankreich entwickelte Nutri-Score-System bezieht neben Zucker, Fett und Salz auch empfehlenswerte Elemente wie Ballaststoffe, Eiweiß oder Anteile an Obst und Gemüse ein. Für die Mengen pro 100 Gramm werden jeweils Punkte vergeben. Das Ergebnis ist ein Gesamtwert, der in einer Skala abgebildet wird: von „A“ auf grünem Feld für die günstigste Bilanz über ein gelbes „C“ bis zum roten „E“ für die ungünstigste Kategorie von Essen.

 

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