Marktgeschichten, Folge 17: Die gute Luise ist eine Französin

Marktgeschichten, Folge 17: Die gute Luise ist eine Französin
Ein kulinarischer Alleskönner, wie er im Buche steht: Die Birne hat Saison und kann viel mehr als nur Kompott. Der „heilige Birnbaum“ beschert uns die unterschiedlichsten Arten von Genuss. Nicole Ott über verschiedenste Birnensorten

Es ist später Nachmittag, als ich an diesem blitzblauen Oktobertag über den Markt ins Café spaziere. Beim Bauernstand bleibe ich stehen, um die vielen verschiedenen Birnensorten zu bewundern. „Die Sorte Conference kommt aus England und hat ein süßes Aroma, die gute Luise ist eine Französin, sie kommt ursprünglich aus der Normandie. Sie ist ein kulinarischer Alleskönner, wir können sie roh essen, backen und auch trocknen. Die Williams Christ hat einen muskatartigen Duft, ich liebe sie besonders roh, aber als Schnaps ist sie auch nicht zu verachten!“, lacht mich die Standlerin an, während sie einen Korb gelber Zwiebeln schält.
Die ersten Birnen kamen aus dem Kaukasus ins Europa des Altertums und spielten auf antiken Märkten eine wichtige Rolle. Im alten Griechenland war die Birne der Göttin Hera geweiht und viele Jahre später glaubten auch die Germanen, dass der Birnbaum der Sitz der Götter sei. Bei uns in Österreich kennen wir die schneeweiße Birnenblütenpracht des Mostviertels und Monate später genießen wir genau dort den Birnenmost und Birnensekt.

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