Blumen zum Dessert: Rezepte, die gut schmecken und schön aussehen

Blumen zum Dessert: Rezepte, die gut schmecken und schön aussehen
Blumen am Tisch machen jedes Menü festlich. Aber diese Blüten kann man sogar essen! Frische Rezepte von der Expertin.

Blumen duften nicht nur gut, sondern schmecken sogar. Der Großteil aller essbarer Blüten entfaltet ein blumiges Aroma auf Torten und in Gerichten. „Die Blüten sollten frisch sein und kurz vor dem  Servieren  beigegeben werden.  Veilchen, Vergissmeinnicht, Gänseblümchen und  Duftrose sind mit ihrem blumigen Aroma gut zum Verfeinern von Desserts geeignet“,  sagt Konditormeisterin und Kochbuch-Autorin Silvia Fischer. „Das süßliche Aroma von Taubnessel, Wiesenklee und Löwenmäulchen passt gut zu Salaten, wie  auch das bittere Aroma von Löwenzahnblüten.“ Pfeffrig-scharf ist Kapuzinerkresse, knoblauchig sind Bärlauchblüten. Würzige Aromen von Gundelrebe, Dahlien, Margeriten und  Schafgarben eignen sich  sogar für pikante und süße Speisen. Und das harzige Aroma mit blumiger Note der Rosmarinblüten,  verfeinert mediterrane Speisen.  Wer jetzt Lust auf essbare Blüten bekommen hat: Man findet sie zum Beispiel auf naturbelassenen Wiesen, im eigenen Garten, am Waldrand, in der Au. Oder man zieht die Samen selbst im Balkonkistchen heran.

Silvia Fischer, selbst leidenschaftliche Bäckerin und Buchautorin, verrät uns hier zwei ihrer absoluten Lieblingsrezepte:

Erdbeer-Biskuittorte mit essbaren Blüten (Foto oben)

Zutaten

6 Eier, 6 Esslöffel heißes Wasser, 300 g Kristallzucker, 1 Messerspitze Mark von einer Vanilleschote (oder Bourbon Vanille Zucker), 240 g Weizenmehl, 1 Prise Salz, 500 g Mascarino, 250 g streichfähiger Topfen, 100 g Staubzucker, abgeriebene Schale ½ unbehandelten Zitrone, Saft 1 ausgepressten Zitrone, 500 g Erdbeeren, verschiedene essbare Blüten und Kräuter zur Dekoration

Zubereitung

Den Backofen auf 180 Grad Ober- und Unterhitze vorheizen und eine Tortenform mit Backpapier bespannen oder einfetten und bemehlen. Dotter mit heißem Wasser, 100 g Zucker und Vanille sehr schaumig rühren (mindestens fünf, besser zehn Minuten). Das Eiklar mit einer Prise Salz und 200 g Kristallzucker zu einem cremig-stabilen Eischnee schlagen. Den Eischnee vorsichtig unter die Dottermasse heben und zum Schluss das Mehl gut unterrühren. Die Biskuitmasse in die Tortenform füllen und ca. 40 Minuten backen. Mit einer Stäbchenprobe testen, ob die Torte durchgebacken ist. Dazu einfach einen Schaschlikspieß in die Mitte der Torte stecken. Bleibt beim Herausziehen noch Masse daran kleben, benötigt die Torte noch etwas Zeit im Backofen.

Für die Creme Mascarino, Topfen, Staubzucker, Zitronenschale und -saft mit dem Mixer gut, aber so kurz wie möglich verrühren. Die Erdbeeren waschen, vom Strunk befreien und in Scheiben schneiden. Die Torte mit einem großen Sägemesser zwei Mal horizontal in gleichmäßigen Abständen durchschneiden, sodass drei Tortenböden entstehen. Den ersten Tortenboden auf einen schönen Tortenteller geben, etwas von der Creme darauf verteilen und mit einer Palette oder einem Löffel glattstreichen. Die Hälfte der in Scheiben geschnittenen Erdbeeren mit der spitzen Seite rundum an den äußeren Rand der Torte legen, und zwar so, dass man die Erdbeeren noch sieht, wenn man den nächsten Tortenboden darauf setzt. Den nächsten Tortenboden wie zuvor mit Creme bestreichen und mit Erdbeeren belegen. Mit dem letzten Tortenboden und der restlichen Creme abschließen. Für eine besonders schöne Dekoration: Creme in Spritzsack mit Lochtülle füllen. Einzelne Tupfen auf Tortenrand dressieren, innen mit restlicher Creme auffüllen und die Tupfen mit einer kleinen Palette zur Tortenmitte hin glattstreichen. Dadurch entsteht ein schönes blumiges Muster.

Serviertipp

Die Torte kurz vor dem Servieren mit essbaren Blüten dekorieren wie etwa Gänseblümchen, Margeriten, Vergissmeinnicht, Glockenblumen, Hornveilchen, blühende Kräuter wie Rosmarin, Gundermann/Gundelrebe, Taubnessel  …

Blumen zum Dessert: Rezepte, die gut schmecken und schön aussehen

Frühlingsblüten-Sirup

Zutaten

2 l Wasser, 2 kg Zucker, 2 Bio-Zitronen, eine Handvoll Gundermann/Gundelrebe-Blüten, einige Blüten von der roten und gelben Taubnessel, Rosmarinblüten, 5 Stiele Giersch (wächst als „Unkraut“ in fast jedem Garten) sowie circa 15 Spitzen vom Gundermann (die oberen 3 Zentimeter der Rebe), 1 kleiner Stiel Minze

Zubereitung

Blüten von Kräutern abzupfen, Wasser aufkochen und über die Blüten und Kräuter gießen. Zitronen in Scheiben schneiden und dazugeben. 12 Stunden rasten lassen. Blüten und Zitronen ausdrücken und abseihen. Zitronensäure und Zucker dazugeben und unterrühren. Damit sich der Zucker besser auflöst, den Sirup leicht erwärmen. So lange rühren, bis sich der Zucker vollständig aufgelöst hat. In hübsche Flaschen abfüllen, kühl und dunkel lagern.

Serviertipp

Etwas Sirup mit einem Schuss Apfelsaft und viel Mineralwasser aufspritzen und mit einem Minzezweig oder einer Gundelrebe garniert servieren.

Rezept aus: Silvia Fischer, „Echte Kuchenliebe“,   https://www.silviafischer.com

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