Best of Streetfood - Weltreise in kleinen Happen

Auslage mit Marzipanfrüchten, Mandelkuchen und Likörflaschen in einem Schaufenster.
Urlaub für den Gaumen: Die besten Snacks und Zwischendurch-Köstlichkeiten der Welt. Die meisten funktionieren auch zuhause!

Einmal um die ganze Welt - mit Köstlichkeiten für den Wohnzimmertisch.

Blick auf eine malerische Bucht mit türkisfarbenem Wasser und üppiger Vegetation.

Tobago - "Roti"

Wer "Roti" eigentlich in Indien verortet, liegt nicht ganz falsch. Das indische Fladenbrot gleichen Namens ist quasi die Hülle für herrliche Curries (Huhn/Rind/Ziege/Fisch! und Kartoffeln). Und ja, etwa ein Drittel der Bewohner Trinidads und Tobagos kommt aus Indien, deshalb... Lieblingsfisch der Einheimischen: "Dolphin". Aber keine Angst, der ist nicht mit Flipper verwandt. Es ist ein echter Fisch, der auch "Mahi Mahi" genannt wird. Also, ungesäuertes Fladenbrot in einer flachen Pfanne oder einer Crêpière machen, zur Not tut's auch ein griechisches Pitabrot - und mit leckeren Curries befüllen. Und von der Karibik träumen...

Luftaufnahme von London mit Tower Bridge und Wolkenkratzern im goldenen Morgenlicht.

London - "Fish and Chips"

Wer sagt nochmal, die Engländer hätten nix Gscheites zu essen? Abgesehen von ihren Stews und Shepard's Pie und unglaublich guten Lammgerichten und salziger Butter und Orangenmarmelade und Bohnen zum Frühstück, haben sie auch den besten Fisch von allen. Im Bierteig paniert (wenig bitteres Hefebier verwenden!) und schwimmend rausgebacken - einfach fantastisch. 2:3 Mischungsverhältnis von Mehl und Bier, ein bisschen Natron dazu, damit's schöne Blasen gibt, am besten Kabeljau, es geht aber auch mit Schellfisch, Scholle oder Merlan. Und unbedingt in Zeitungspapier packen, dann fühlt man sich wie in der Portobello Road.

Eine Frau balanciert eine Schüssel auf dem Kopf, während sie am Strand entlanggeht.

Ghana - Accara

Realtiv unbekannt, aber deshalb nicht weniger faszinierend mit traumhaften Küsten, einer boomenden Hauptstadt, legendärer Musiktradition - und richtig gutem Essen. Besonders lecker für zwischendurch sind die kleinen frittierten Bällchen aus zermantschten Schwarzaugenbohnen. In eine scharfe Zwiebel/Tomatensauce eintunken (Kaani oder Tjabatji) und genießen. Am besten zu westafrikanischer Musik natürlich.

Die Stari Most Brücke in Mostar, Bosnien und Herzegowina, überspannt einen türkisfarbenen Fluss.

Bosnien - Cevapi

Hat natürlich jeder schon gemacht, aber so gut wie in Bosnien schmecken sie einfach nie? Vielleicht hilft ja dieser kleine Tipp: Das Fleisch muss extra fein faschiert werden. Also Faschiertes noch einmal mit extrafeinem Aufsatz durchdrücken, es muss so fein wie möglich sein. Knoblauch und Natron und etwas Suppe ins Fleisch, fest kneten, über Nacht im Kühlschrank lassen. Formen, noch einmal im Kühlschrank rasten lassen. Dann scharf anbraten, mit Zwiebel und Tomaten im Fladenbrot servieren. Am besten schmeckt's übrigens als Mix aus Rind- und Lammfleisch.

Boote fahren durch die Halong-Bucht in Vietnam.

Vietnam - Bánh Mì

Es heißt, die besten Baguettes außerhalb Frankreichs, eigentlich die einzigen, die sich mit dem Original messen können, gibt's in Vietnam. Und dieses wird dann noch derart gefüllt, dass einem beinahe schwindlig wird: gebratenes Schweinefleisch (am besten Schopf, der ist nicht so trocken), Leberpastete, (eine Art vietnamesischer) Mortadella, Salat, Gurke, eingelegten Karotten, chinesischem Rettich, Kräutern (u.a. Koriander), einer Prise Ingwer, Fischsauce und einem Klecks Mayonaise oben drauf. Zu viel? Auf keinen Fall!

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Lissabon - Pastel de Nata

Sie heißen auch Pasteis de Belem, nach dem Stadtteil Lissabons, in dem Mönche im 18. Jh. diese verführerischsten aller kleinen Sünden erfunden haben. Blätterteigtörtchen, mit Pudding gefüllt. Ob man den so hinbekommt wie die Künstler in Portugal ist allerdings die Frage. Angeblich ist nichts anderes drin als Eigelb, Zucker, Milch und Mehl. Eine Prise Salz, ein Hauch Vanille... Aber vielleicht kann man sie ja auch bestellen?

Blick auf die Küstenlinie von Miraflores, Lima, mit Palmen und Gebäuden bei Sonnenuntergang.

Peru - Ceviche

Weißer Fisch (Steinbutt, Kabeljau, Wolfsbarsch) gewürfelt, mit Limettensaft und Gewürzen mariniert und mit Tortilla-Chips genossen. Das Leben kann so einfach sein. Und so schön. Zum Marinieren mit Limettensaft vollständig bedecken und gleich gut salzen. Nach etwa 20 Minuten Chili, Knoblauch, Koriander, kleingeschnittene Tomaten, Olivenöl und einen Spritzer Weißweinessig dazu. Schmeckt unglaublich gut und praktisch bereist man damit ganz Südamerika.

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Palermo - Pani câ mèusa

Man sollte sich auch mal ans Eingemachte wagen. Oder ans Innere... Diese Brötchen mit Milzschnitten sind DAS Streetfood in Palermo (neben Arancini, aber die genießen wir später in ihrer römischen Variante). Bei großer Hitze in Schmalz frittiert, und im weichen Sesambrötchen (ein wenig vom weichen inneren Teil entfernen) gemeinsam mit herzhaftem Caciocavallo Käse serviert. Nichts für Schwächlinge, Baby!

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Griechenland - Gyros

Ein alter Hut? Vielleicht ja, aber einfach sooo gut! Schweinenacken/Schopf eignet sich am besten, in dünne Streifen schneiden, mit Zwiebel, Knoblauch, Olivenöl und Gewürzen marinieren. Welche? Pfeffer, Salz, Oregano darf natürlich nicht fehlen, ein wenig Thymian, Majoran, ein bisschen Paprikapulver für die Farbe, gemahlener Koriander und unbedingt etwas Kreuzkümmel, der wird oft vergessen, macht viele Speisen aber erst so richtig "mediterran". Über Nacht im Kühlschrank durchziehen lassen. Pfanne ohne Fett erhitzen, Fleisch 7 bis 10 Minuten anbraten. Mit Joghurt UND Pommes (genial irgendwie) ins Pitabrötchen. Fertig ist der Griechenland-Urlaub.

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Jamaika - Jerk Chicken

Mariniertes Hühnchen, karibische Art. Einfach lässig irgendwie. Thymian, Muskat, Zimt, Piment, Nelkenpulver mit Limettensaft vermischen, geschnittene Zwiebeln, Knoblauch, Ingwer, Chilischoten und Salz dazugeben, mindestens zwei Stunden durchziehen lassen, dann in einer Pfanne scharf anbraten, später im Ofen bei etwa 180 Grad 10-15 Minuten fertig garen. Yah, man!

Die Skyline von Philadelphia spiegelt sich im trüben Wasser des Flusses.

Philadelphia - Philly Cheese Steak Sandwich

Ein Gruß aus der "Stadt der brüderlichen Liebe". Ein ziemlich deftiger Gruß. Will Smiths Lieblings-Snack hat es in sich. Statt echtem Steak kann man auch problemlos Rindsschnitzel nehmen. Das Fleisch gehört auf jeden Fall extra fein geschnitten und nur ganz kurz ganz heiß angebraten. Dann raus aus der Pfanne, ruhen lassen. Zweibeln, fein geschnittene Champignons, Paprikastreifen und Knoblauch ebenfalls anbraten, nach etwa 5 Minuten die Hitze reduzieren, das Fleisch dazu, reichlich Provolonekäse drüber (Mozarella tut's auch), warten bis er anschmilzt und dann rasch in ausgehölten Baguettes servieren. Yo Baby.

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Venedig - Cicchetti

Gefüllte Oliven, eingelegte Sardinen oder die unvergleichliche Baccalà Mantecato (feinste Stockfisch-Creme) - alle "Kleinigkeiten" sind in Venedig Cicchetti. Und alle sind fantastisch gut. Auf die Schnelle am besten nachzubasteln sind kleine Weißbrotscheibchen, weich oder auch geröstet, die nach belieben belegt werden. Eine grandiose Variante sind Anchovis mit angebratenem Speck, aber auch Cremes aus Blauschimmelkäse schmecken großartig, Ricotta, Thunfisch oder ganz einfach mit kleingeschnittenen Tomaten und Zwiebeln. Dazu muss man natürlich ein paar Gläschen Ombra trinken, "Schatten", wie die Venezianer zum Wein sagen. Und schon fühlt man sich wie in einer klassischen "Bacari", einer urigen Weinbar...

Ein breiter Sandstrand mit Palmen und einem alten Fischerboot im Vordergrund.

Côte d'Ivoire - Brochettes

Was wäre West Afrika ohne die kleinen Fleischspießchen, die praktisch überall angeboten werden. Die genauen Gewürzmischungen sind bei uns nicht ganz einfach nachzumachen, aber auch diese Basics-Version kann voll überzeugen: Die Fleischstückchen kräftig mit geriebenen Erdnüssen, Zwiebel- und Paprikapulver, Ingwer, Pfeffer und Salz einreiben und am Spieß bei großer Hitze auf den Grill. Oder in die Pfanne. Baguette und Salat dazu, vielleicht noch ein bisschen Erdnuss-Sauce ...Nisondiya bellebelleba! 

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Rom - Suppli

Quasi die römische Variante der sizilianischen Arancini. Ziemlich ähnlich, sollte man den Römern aber nicht sagen. Oder den Sizilianern. Lecker sind sie sowieso. Frittierte Reisbällchen mit Faschiertem, Tomaten und Mozarella. Dabei wird praktisch eine klassische Tomaten-Fleischsauce (mit Zweibeln, Knoblauch, Oregano) gemacht, mit zusätzlich Fleischbrühe aufgegossen und der Reis darin gekocht. Der darf dann ausnahmsweise nicht körnig sein. Butter und Parmesan unterheben, wenn er fertig ist. Aus dem gatschigen Reis Bällchen formen, in Semmelbröseln wenden und frittieren. In der Mitte kann man ein Stückchen Mozzarella verstecken. Dolce vita!

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