Die ultimative Glam-Rock Playlist

Das Gesicht des Glam-Rock: Marc Bolan ist Schuld an Generationen von Rockmusikern mit Pudel auf dem Kopf. Oder war das wirklich eine Frisur? ABER: als T. Rex machte er sehr sexy Songs!
Go Glam! Die viel zu kurze Karriere des Marc Bolan und alle extravaganten Sounds der frühen 70s. Mit Roxy Music, Sweet, Fox u.v.m.

Marc Bolan ist gleich alt wie David Bowie - und hatte Ende der 60er eine ähnlich durchwachsene Karriere hinter sich (siehe auch "STAR MAN" - die David-Bowie Story). Immerhin konnte er auf eine Tour mit The Who zurückblicken und war als Session-Gitarrist einigermaßen gefragt. So landete er schließlich auch im Studio mit David Bowie...

Noch bevor der allerdings als Ziggy Stardust durch die Decke ging, landete Bolan mit seiner neuen Band T. Rex seinen ersten Hit: "Ride A White Swan". Er hatte nicht nur den Namen seines Psychedelic-Folk Duos Tyrannoraurus Rex deutlich gekürzt, sondern auch seine verschwurbelten Songs aufs Wesentliche reduziert: ein bisschen Transzendentales, jede Menge Glamour - und ja, Sex. Das brachte ihn ein ums andere Mal an die Spitze der britischen Charts. "Hot Love", "Get It On", "Jeepster", "Children Of The Revolution", "Metal Guru" - von 1971 bis 1972 war Bolan nicht zu stoppen.

Die ultimative Glam-Rock Playlist
Singer Marc Bolan (1947 - 1977) of T-Rex at the Chateau d'Herouville recording studio, France. 23rd October 1972. He is recording T-Rex's eighth album, 'Tanx'. (Photo by Michael Putland/Getty Images)

So sexy und erfolgreich sie auch waren - dem Musiker Marc Bolan waren seine Mitklatsch-Boogie-Songs nicht genug. Ab 1973 orientierte er sich wieder an den anspruchsvolleren Strukturen seiner früheren Songs, arbeitete mit komplizierteren Arrangements, versuchte seine musikalischen Ambitionen zu verwirklichen. Als die hard Ike Turner-Fan spielte er auch live und bei einigen Aufnahmen Gitarre für Ike & Tina Turner. Und wurde doch nach und nach vergessen.

1977, kurz nach einem überraschend erfolgreichen Comeback als glamouröser Popstar, starb er bei einem Autounfall. Seine Freundin Gloria Jones (die Sängerin, die das Original von "Tainted Love" aufgenommen hat) kam am Steuer seines Mini Coopers von der Straße ab und krachte in einen Baum. Jones überlebte schwer verletzt, konnte nicht mehr singen. Da sie und Bolan nicht verheiratet waren, stand sie mit ihrem gemeinsamen Sohn Rolan vor dem Nichts. Rolans Taufpate David Bowie unterstützte die beiden finanziell. Heute leitet Gloria Jones ein Waisenhaus in Sierra Leone. Rolan Bolan ist Songwriter.

DAVID BOWIE: Ziggy Stardust – Stellvertretend für Dutzende großartige Bowie-Songs aus dieser Phase. Gitarren-Riff, Vocals, Atmosphäre – hier passt alles.

T. REX: Children Of The Revolution – „I drive a Rolls Royce, cause it’s good for my voice ...“ Die perfekte Anti-Hippie-Hymne, besonders cool mit Elton John und Ringo Starr!

SLADE: Mama Weer All Crazy Now - Sänger Noddy Holder war ein richtig harter Kerl, in den späten 60ern waren er und seine Jungs gefürchtete Pub-Rocker. Von seinem lustigen Glam-Outfit sollte man sich nicht täuschen lassen...

SPARKS: This Town Aint Big Enough For The Both Of Us – Grandioser Song der lustigen Brüder aus L.A. Auch heute noch gut.

Die ultimative Glam-Rock Playlist
FOX:Only You Can– In einer Zeit, in der Männer aufgebrezelter waren als alle Sängerinnen bisher, hatten es Frauen schwer. Aber Noosha Fox war schon was Besonderes ...

THE ARROWS: I Love Rock ’n’ Roll – War schon vor Joan Jett ein echter Hit.

ROXY MUSIC: Virginia Plain – Kurz nach Ziggy Stardust betrat ein frisch in Eau de Cologne gebadeter Bryan Ferry mit seinen Kumpels von der Kunsthochschule die Bühne. Sehr klass.

MOTT THE HOOPLE: All The Young Dudes – Noch ein Song mit direktem Bowie-Bezug. Der Meister schrieb die Nummer für eine seiner Lieblingsbands aus den 60s und katapultierte die R’n’B-Haudegen damit direkt in die Glam-Ära.

DAVID ESSEX: Rock On – Zu unrecht fast vergessen. Der Mann war damals richtig gut!

SWEET: Ballroom Blitz – „Are you ready Steve“ – „Aha.“ – „Andy?“ – „Yeah.“ – „Mick?“ – „Okay.“ – „Allright Fellows, let’s goooooo!“ Und ab die Post ...

Kommentare