Mitleid für Bruce Willis. Der Mann rast ja auf den Sechziger zu. In einer Friseur-Postille sah man ihn unlängst -zigfach abgebildet beim Spielen mit seiner 18 Monate alten Tochter. Herr Willis sah dabei sehr müde vom Leben aus. Das Glück in seinem Blick war überschaubar, der signalisierte: „Leute, ich habe die Natur zwar ausgetrickst, aber es ist, ganz unter uns, sauanstrengend.“ Klar hatte man die Männer immer drum beneidet, dass sie im Spätherbst ihres Lebens zumindest simulieren konnten, dass das Leben gerade erst angefangen hatte. Nur: Die Missgunst angesichts der ansteigenden Zahl von grauen Panthern, die in ihren Dritt-Familien alles gut machen wollen, worin sie bei den ersten Runden versagt haben, und mit ihren turbogestylten Fortpflänzen Rummelplatz-Dienst schieben müssen, weicht zunehmend der Erleichterung. Denn auch jene Peter Paniks, die sich bemühen, ihren Reifungsprozess nur mit zu vielen bunten Bändchen am Handgelenk, Totenkopf-Gürteln und Frauen, die wie die kleinen Schwestern ihrer bereits entwachsenen Töchter aussehen, auszublenden, sind in Wahrheit mehr anrührend als sonst was. Stellen wir uns einmal die Angelegenheit geschlechtsverdreht vor. Wie würde die Freizeitgestaltung mit so einem Frühlingshähnchen aussehen? Auf die Gocart-Bahn am Samstagnachmittag und abends Pizzaservice, lustige Zigaretten und ein paar Runden „Grand Theft Auto V“? Bleibt noch die Frage: Was finden diese Apfelbäckchen-Frauen an den alten Säcken? „Hallo!?“, rügte mich M, „finanzielle Entspanntheit, Ankommen im Establishment, Sehnsucht nach dem verlorenen Vater!“ Man kann von Glück reden, dass mein Vater uns nie verlassen hat und gerade einmal 20 Jahre älter ist, als ich selbst. Und wenn mir der Fortpflanz einen klapprigen Enddreißiger in die Tür kippt, wird es Granada spielen.

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