"Stepford wife" Uma

Warum man gewisse Matches nicht gewinnen kann

Follow the natural way“, lautet der Slogan, den die Textilfirma Marc O’ Polo sich für ihr Kampagnengesicht Uma Thurman ausgedacht hat. Das Shooting fand vor dem Generalservice statt, das sich Hollywoods vormals kühlste Blondine von einem Beauty-Doc verpassen ließ, dem man lauthals die Frage stellen müsste „Was machen Sie eigentlich hauptberuflich?“ Die Werbefritzen werden sich wohl gerade das Haupthaar büschelweise ausreißen, denn so ist ihr Konzept zur unfreiwilligen Lachnummer geworden. Inzwischen sieht Uma Thurman, 44, nämlich aus wie eine Hardcore-Variante eines „Stepford wife“ , aber nicht mehr wie die Uma, die uns in „Pulp fiction“ und „Kill Bill“ so sehr ans Herz gewachsen war. Jetzt könnte sie mühelos eine Alien-Fee bei Tim Burton oder eine grausame Konzernherrin in einem RTL-Film spielen: Das Leben wurde ihr aus dem Gesicht gespritzt, keine Lachfalten mehr, nur befremdende Glätte. Uma-Baby, haben dir nicht die Gesichts-Relaunches von Frau Kidman, Zellweger, Griffith oder Ryan klar signalisiert, dass diese Barrikadenstürme gegen den Altersprozess einem Match gleich kommen, das unter keinen Umständen zu gewinnen ist? Und je verbissener man sich bemüht, desto lächerlicher wird die Angelegenheit. Irgendwann bekommen wir sowieso alle das Gesicht, das wir uns verdient haben. Ich starte eine Umfrage bei einem männlichen Uma-Thurman-Fan und zeige ihm die Vorher-Nachher-Bilder. Er lässt einen Kommentar ab, den sich all die panischen Spät-Mädchen Hollywoods hinter die Ohren schreiben sollten: „Wenn ich im Alter morgens aufwache, möchte ich sicher nicht neben Zsa Zsa Gabor, sondern nur neben Katharine Hepburn liegen.“ Letztere war auch posthum zu Späßchen aufgelegt. Auf ihren Grabstein ließ sie noch zu Lebzeiten „Exit Glamour!“ eingravieren.

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