Folge 56: Salon im Haus auf der Hohen Warte (Detail)

Folge 56: Salon im Haus auf der Hohen Warte (Detail)
Sabine Haag, Generaldirektorin des Kunsthistorischen Museums, präsentiert für die freizeit die 100 größten Kunstwerke Österreichs.

Moll studierte kurz an der Akademie der bildenden Künste (1880-81), bald danach nahm er Privatunterricht bei dem erfolgreichen Landschaftsmaler Emil Jakob Schindler, dessen Witwe er 1895, drei Jahre nach dem Tod seines Mentors, heiraten sollte. Zunächst auf dem konservativen Kunstmarkt erfolgreich, wurde Moll 1897 Gründungsmitglied der Wiener Secession und unterstützte später die noch jungen Karrieren von Oskar Kokoschka und Anton Kolig. Routiniert und mit hohem Wiedererkennungswert verband er die Lichtstimmung des französischen Impressionismus mit den auf Geometrie und Dekor basierenden Tendenzen des Wiener Jugendstil rund um Josef Hoffmann.

1901 zogen Carl Moll und Koloman Moser in ein von Josef Hoffmann entworfenes (und heute stark verändertes) Doppelhaus auf der Hohen Warte (Wien, Steinfeldgasse 6-8).

Die moderne, von englischen Vorbildern geprägte Architektur inspirierte Moll zu mehreren Interieurs – hier allerdings elegant verwoben mit einem berühmten Alten Meister.

Vieles erinnert an Vermeers „Malkunst“, die damals noch zur Sammlung Czernin gehörte und heute im KHM zu sehen ist: Das Streiflicht von links, das (fast) unsichtbare Fenster, der Vorhang im linken Bildvordergrund und schließlich die schweren, um einen Esstisch gruppierten Stühle.

Info: www.wienmuseum.at

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