Die Kartenspieler, 1620/30

Die Kartenspieler, 1620/30
Sabine Haag, Generaldirektorin des Kunsthistorischen Museums, präsentiert für die freizeit die 100 größten Kunstwerke Österreichs.

Fast zehn Jahre verbrachte der Antwerpener in Italien: 1620 ist er in Rom nachweisbar, auch in Florenz hat er im Umfeld der Medici Spuren hinterlassen. 1625 kehrte der 28-Jährige als erfahrener Künstler in seine Heimatstadt zurück und wurde einer der Hauptvertreter der flämischen Caravaggisten.

Mit effektvoller Lichtführung, die den Realismus der Szene wunderbar unterstützt, pointiertem Händespiel und dem nahsichtigen Bildausschnitt ist das Bild geradezu ein Paradebeispiel eines einst europaweit verwendeten Stils, der nach seinem italienischen Erfinder Michelangelo Merisi da Caravaggio benannt werden sollte.

Und das Bildthema? Kartenspieler gibt es in der Malerei einige – und eigentlich bleibt es immer unentschieden: Werden Vergnügen und Geselligkeit in Spielsucht und Streit enden? Ist das Kartenspiel angenehmer Zeitvertreib oder teuflisches Laster?

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