Auf der Suche nach Hexenkugeln und Knabenkraut im Burgenland

Orchideen in der Thenau: Das Knabenkraut ist eine Orchideenart, diese Pflanzen haben gerne feuchten Boden.
Das Naturschutzgebiet Thenau ist die größte pannonische Blumenwiese. Wer dort geht, wird neue Pflanzen entdecken.

Von Manfred Horvath (Text und Bild)

Wenn wir mit dem Blumenfreund aus Leidenschaft Ludwig Fingerhut so wie jedes Jahr durch die Thenau gehen, riecht es schon nach Frühling. „Schaut euch das schöne Frauenhaar an“, sagt er und streift mit seinen Riesenpranken von Händen sachte durch das weiche wollige Gras, das sich im Wind wiegt. Wie ein Tangotänzer schlurft er mit seinen Schuhen ganz unten am Bodenansatz der Halme und teilt die weichen Strähnen entzwei, um nur ja keinen Halm des Haar-Pfriemengrases zu knicken. „Bin schon neugierig, ob die Adonisröschen und Zwergschwertlilien bereits explodiert sind und mein Blütenteppich schon fertig ist“, meint er und streicht sich durch seinen graumelierten Rauschebart.

Unsere Schienbeine sind bis zu den Knien durch den Morgentau nass geworden. Der Dunst hat sich durch die aufgehende Sonne verzogen, und wir sehen den sanft abfallenden Südhang des Leithagebirges hinunter zum See. Da hinten, in der Mulde, hinter dem weiß herausleuchtenden Kalkfelsen muss die Kirche von Breitenbrunn sein. 

Ein verborgener Platz

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