Warum japanische Affen gerne baden
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Für gestresste Japaner ist es normal,
ein Bad in einer heißen Quelle zu nehmen.
Eine heiße Quelle ist eine natürliche Badewanne,
die sich selbst mit warmen Wasser füllt.
In Japan sagt man auch Onsen zu heißen Quellen.
Aber auch japanische Schnee-Affen
baden gerne in heißen Quellen.
Die Schnee-Affen werden auch Japanmakak
und Rotgesichtsmakak genannt.
Die Affen im berühmten japanischen Affenpark
„Jigokudani“ baden gerne in der Winterzeit.
Das tun sie aber nicht um sich aufzuwärmen.
Die weiblichen Schnee-Affen
benutzen die heißen Quellen besonders gerne.
Sie nutzen die heißen Quellen
zur Entspannung, wenn sie gestresst sind.
Das wirkt sich auch auf ihre Vermehrung
und ihre Überlebens-Chancen aus.
Im Jahr 1969 wurde zum ersten Mal ein
Schnee-Affen-Weibchen gesehen,
das in einer heißen Quelle gebadet hat.
Danach wurden es immer mehr Affen-Weibchen,
die baden gingen.
Die Affen haben dann von der Park-Leitung
ein eigenes Becken mit Quell-Wasser bekommen.
Forscher von der japanischen „Kyoto“- Universität
haben die Affen ein Jahr lang beobachtet.
Sie haben auch beobachtet,
welche Affen am meisten baden und wie oft.
Außerdem haben die Forscher den Kot
der Affen-Weibchen untersucht.
Dabei haben sie ein bestimmtes Hormon entdeckt,
dass Stress im Körper auslöst.
Hormone beeinflussen den Körper.
Sie steuern die Verdauung, die Körpertemperatur,
das Wachstum und das Gefühls-Leben.
Hormone sind auch für die Fortpflanzung verantwortlich.
Die Forscher haben herausgefunden,
dass aggressive Weibchen länger baden.
Diese Weibchen haben aber auch öfter
aggressive Auseinandersetzungen.
Das kostet sie mehr Energie.
Wenn Weibchen in einer heißen Quelle baden,
dann haben sie weniger vom Stress-Hormon im Kot.
Die Forscher sagen, dass die Affen die heißen Quellen
genauso wie Menschen zum Entspannen nutzen.
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