Deutsch lernen mit Socken

Deutschunterricht in der NMS Pfeilgasse
In einer Wiener Schule lernen junge Flüchtlinge Deutsch so, wie man als Kleinkind das Sprechen gelernt hat.

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In der „Neuen Mittelschule“ in der Pfeilgasse in Wien
lernen junge Flüchtlinge mit einer neuen Methode,
deutsch zu sprechen.
Die 180 Schüler lernen mit Computern, Figuren, Socken
und ähnlichen Dingen.

Im Computerraum lernen die jungen Menschen
mit einem Lern-Programm.
Sie sollen zum Beispiel eine Figur anziehen.
Dazu gibt eine Stimme Anweisungen,
welches Kleidungsstück das nächste ist.
Zum Beispiel die Socken.
Die Schüler ziehen dann mit der Computer-Maus
das Kleidungstück auf die Figur.
So lernen sie die Sprache
wie als Kleinkind ihre Mutter-Sprache.

Im Raum nebenan wird mit Karten die Aussprache geübt.
Die Schüler rufen die Sätze laut mit
und lernen so die richtige Aussprache besser.
Zum Beispiel:“ Wir gehen zur Tante“
oder „Ich fahre nach Hause“.

Seit einem Jahr gibt Karoline Ehrlich
den Kindern „Sprachförder-Unterricht“.
Karoline Ehrlich sagt:
Üben ist das Wichtigste.
Das Reden ohne Angst davor,
ein Wort falsch zu gebrauchen.
Die Mutter von Karoline Ehrlich kam aus Serbien
nach Österreich.
Sie weiß also, wovon sie redet.

Diese Lern-Methode nennt man “Sprachbad“.
Man muss dabei nichts auswendig lernen.
Das Lernen macht so mehr Spaß und die Schüler
können sich schneller in deutscher Sprache verständigen.
In jedem Fach darf nur Deutsch gesprochen werden,
so werden die Schüler schneller mit der Sprache vertraut.

Ein gutes Beispiel dafür, dass die Methode funktioniert
ist das Mädchen Helen aus Ägypten.
Sie ist 11 Jahre alt und ist seit 10 Monaten
in Österreich.
Seit 7 Monaten lernt sie in der Neuen Mittelschule
und spricht schon erstaunlich gut Deutsch.
Helens Ziel ist es, dass sie bald als richtige Schülerin
anerkannt ist und nicht immer nur als Flüchtling.
Und sie möchte ein richtiges Zeugnis bekommen.
Damit das im nächsten Schuljahr klappt,
müssen die Schüler in den Ferienmonaten
Deutschkurse besuchen.

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