Ausstellung: Verstehen, wie gehörlose Menschen leben

Ausstellung: Verstehen, wie gehörlose Menschen leben
In Wien können Menschen bei der Ausstellung „Hands Up“ erleben, wie gehörlose Menschen ihr Umfeld wahrnehmen. Dadurch will man mehr Wissen vermitteln und für besseres Verständnis sorgen.

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Im 1. Bezirk in Wien
findet zurzeit die Ausstellung „Hands Up“ statt.
Bei dieser kann man erleben,
wie gehörlose Menschen ihre Umgebung wahrnehmen.
Man bekommt bei der Ausstellung große Kopfhörer,
die dafür sorgen, dass man nichts mehr hört.
Gehörlosigkeit ist immer noch ein Thema,
 über das in der Gesellschaft nur sehr selten offen gesprochen wird.
Die Ausstellung soll helfen,
dass offener über das Thema gesprochen wird.
Außerdem sollen die Menschen
mehr über gehörlose Menschen wissen und sie besser verstehen.
Weil viele Menschen wenig darüber wissen, werden
 gehörlose Menschen oft nicht miteinbezogen.

Alicia stampft 2 Mal fest mit ihrem Fuß am Boden auf,
um sich bemerkbar zu machen.
Sie will die Aufmerksamkeit der Besucher auf sich lenken,
die begeistert auf einen Bildschirm blicken.
Wegen der spürbaren Vibration am Boden,
drehen sie sich um und in die Richtung der Museumsführerin.
Das Stampfen ist nicht böse gemeint,
sondern Teil der täglichen Verständigung gehörloser Menschen.

Gleich am Anfang der Ausstellung wird Gebärdensprach erklärt.
Gebärdensprache ist eine schwierige Art, sich zu verständigen.
Dabei spielen viele Dinge wie Körperhaltung,
Gesichtszüge und vieles mehr eine Rolle.
In verschiedenen Räumen von der Ausstellung
findet man Informationen zum Thema Gehörlosigkeit.
Zum Beispiel wird erklärt,
was Gebärdensprache ist und wie diese aussieht.

Auf einer Vibrations-Platte aus Holz
können die Menschen bei der Ausstellung Musik spüren.

Selbst wenn Gehörlose ihr Leben
durch entsprechende Hilfsmittel gut meistern können,
gibt es Bereiche, wo ihre Bedürfnisse nicht berücksichtigt werden.
Wie bei Lautsprecher-Durchsagen in öffentlichen Verkehrsmitteln,
bei Amtsbesuchen oder beim Fernsehen.
Helene Jarmer ist Präsidentin
vom österreichischen Gehörlosenbund, sie ist selbst auch gehörlos.
Sie sagt, dass es nicht schlimm ist, gehörlos zu sein
und dass gehörlose Menschen alles können, außer hören.

Veranstaltet wird die Ausstellung "Hands Up"
von der österreichischen Bildungseinrichtung Equalizent.
Equalizent ist das größte Kompetenzzentrum
für gehörlose Menschen in Europa.
Monika Haider ist Geschäftsführerin von Equalizent.
Sie will zeigen, wie es ist, gehörlos zu sein und Besucher
über den Umgang mit gehörlosen Menschen aufklären.
Vorurteile sollen abgebaut werden man will,
dass die Menschen anders über gehörlose Menschen denken.

Einige Fakten über Gehörlosigkeit

10.000 Menschen sind in Österreich gehörlos,
456.000 sind schwerhörig
und können sich nicht allein über das Gehör verständigen.
100 Dolmetscher
arbeiten in Wien als Übersetzer.
Gehörlose verständigen sich mit der Österreichischen Gebärdensprache.
Diese ist seit 2005 als eigenständige Sprache
in der Verfassung festgelegt.
Gebärden sind nicht überall auf der Welt gleich.
Es gibt 200 verschiedene Formen davon, Dialekte
und je nach sozialer Gruppe unterschiedliche Formen.

Mehr Informationen zu „Hands Up finden sie hier: https://www.handsup.wien/

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