Wohntrend Wabi-Sabi: So kreieren Sie den perfekt-unperfekten Look für Zuhause
Was sich anhört wie die scharfe Meerrettich-Paste Wasabi, ist tatsächlich eine buddhistische Philosophie, die in der japanischen Kultur schon lange Tradition hat. Dabei beschreibt Wabi-Sabi den Gedanken, dass Schönheit in jedem Aspekt der Natur zu finden ist – also auch in Altem, Unvollständigem oder Unvollkommenem. Kurz: Wabi-Sabi zelebriert das Perfekt-Unperfekte! Wir erklären, welche Grundsätze nach Wabi-Sabi bei der Einrichtung zentral sind.
Natur pur!
Natürlichkeit gibt beim Wabi-Sabi-Stil den Ton an. Das zeigt sich in der harmonischen Farbgebung mit Beige, Braun und grünen Akzenten und bei den verwendeten Materialien, wo Bio-Qualität gefragt ist. Außerdem zeichnet sich der Wohntrend durch eine zurückhaltende, softe Formensprache aus. Ob Wohn-, Schlaf- oder Essbereich – schlicht eingerichtete Räume, die nicht zu überfüllt wirken, stehen bei Wabi-Sabi genauso im Fokus wie liebgewonnene Dekorationen und Möbelstücke, deren Schönheit gerade in deren Alter oder Unvollkommenheit liegt.
Die Farbwelt
In der Ruhe liegt die Kraft – das zeigt sich vor allem in der Farbauswahl, die sich vorwiegend auf warme, erdige Töne konzentriert, wie man sie auch in der Natur findet. Bunte, intensive Farben oder wilde Muster sind bei dem japanisch inspirierten Trend eher fehl am Platz! Setzen Sie stattdessen auf zurückhaltende Farbnuancen wie Creme, Beige, Grau oder Naturweiß, die sich nicht in den Vordergrund drängen und Ruhe und Gemütlichkeit ausstrahlen. Wer dennoch ein paar farbige Akzente setzen möchte, kann dies mit Pastelltönen, Rosé- sowie sanften Grün- oder Blautönen, etwa in Form von Wohntextilien, Wandfarben oder Deko-Artikeln, tun. So lockern Sie die Ton-in-Ton-Kombis geschickt auf.
Die Materialien
Die Wabi-Sabi-Lebensart erkennt Schönheit auch dort, wo sie vermeintlich nicht zu finden ist: Im Alten und Abgenutzten. Daher ist bei den Materialien die hochwertige Verarbeitung das A und O, denn nur dann können Sie Ihren Einrichtungsgegenständen beim Altern zusehen. Vintage-Stücke, Antiquitäten oder Möbel im Used-Look sind absolut willkommen. Bei der Auswahl der Rohstoffe für die Deko-Objekte und Möbel setzt man beim Wabi-Sabi-Wohntrend voll auf Natürlichkeit, indem vor allem Materialien wie Holz, Baumwolle, Filz, Stein oder Leder zum Einsatz kommen. Holztische, Lampen aus Bambus oder etwa Deko-Elemente mit Treibholz eignen sich für Einrichtungen im Wabi-Sabi-Stil besonders gut.
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Formvollendet unförmig
Während man bei skandinavischen Einrichtungsstilen auf klare Linien setzt, sind es im japanischen Purismus vor allem unebene, raue Oberflächen sowie asymmetrische, ungerade und organische Formen, mit denen die Einrichtungsgegenstände punkten. Denn im Wabi-Sabi-Stil orientieren diese sich an der Natur, in der eben auch nicht alles perfekt geformt ist. Was dabei herauskommt: Möbelstücke mit Charakter!
Steingut-Geschirr, das aus einem Gemisch aus Ton, Quarz und Feldspat bei niedrigen Temperaturen gebrannt wird und besonders mit seinem unperfekten „Handmade“-Charakter überzeugt, passt hervorragend in den Wabi-Sabi-Essbereich!
Simplizität als Ideal
Wer dem japanischen Wohnstil folgen möchte, kann sich an eine einfache Faustregel halten: Weniger ist mehr! Es geht darum, sich auf das Wesentliche zu besinnen und die Räumlichkeiten nicht zu überfüllen. Das sorgt für Leichtigkeit und strahlt Ruhe aus. Der reduzierte Minimalismus muss deshalb aber keinesfalls ungemütlich wirken: Über die Jahre angesammelte Lieblingsstücke finden selbstverständlich weiterhin Platz in Ihrer Wohnung. Zudem können Sie etwa mit groben Wolldecken, langflorigen Teppichen, Vasen aus Keramik oder auch strukturierten Bildern für Gemütlichkeit sorgen.