Antisemitismus keinen Raum geben: Führungen & Workshops im Haus der Geschichte

Antisemitismus keinen Raum geben: Führungen & Workshops im Haus der Geschichte
Wie schaffen wir es, dass wir Radikalisierung, Rassismus und Antisemitismus in unserem Land keinen Raum mehr bieten? Damit setzt sich der Aktionstag gegen Antisemitismus auseinander und zeigt: Aufklärung ist der erste Schritt.

Noch nie war die Zahl so hoch: Im ersten Halbjahr 2021 wurden in Österreich 562 antisemitische Vorfälle gemeldet. Das sind doppelt so viele wie im gleichen Zeitraum im Jahr davor. 

Deshalb lädt das Haus der Geschichte Österreich am 9. November 2021 zum Aktionstag gegen Antisemitismus auf den Heldenplatz und ins Museum. Was bedeutet der Begriff genau, was hat er mit Österreichs und unser aller Vergangenheit zu tun und welche Rolle spielt er noch immer in der Gegenwart? Auf diese Fragen geht das Vermittlungsteam im Rahmen des vielfältigen Programms von 9:00-18:00 Uhr ein.

Verschwörungstheorien & Mythen: Was stimmt wirklich?

Unter dem Motto "Wissen schafft Bewusstsein" erhalten die BesucherInnen in interaktiven Führungen und unterschiedlichen Workshops vertiefende Einblicke in die Thematik. Das Ziel: der Leugnung und Verzerrung des Holocaust entgegenzuwirken, Diskriminierung zu verhindern und Fakten klar zu vermitteln.

Dabei steht das Haus der Geschichte Österreich nicht nur für Schulklassen zur Verfügung. Auch Erwachsene haben die Möglichkeit, sich mit der Verfolgung der Jüdinnen und Juden durch das NS-Regime auseinanderzusetzen und den Umgang Österreichs mit den NS-Verbrechen nach 1945 zu reflektieren.

Die Frage nach gesellschaftlichen Ausschlüssen ist eine laufende Bildungs-Aufgabe, der sich das Haus der Geschichte Österreich im Sinne der Demokratie aktiv annimmt. Buchen Sie am 9. November 2021 einen Workshop oder eine Führung für eine Gruppe oder kommen Sie – auch ohne Anmeldung - zu einer der öffentlichen Führungen vorbei!

Die besten Programm-Punkte am 9. November

1. Das Wiener Modell der Radikalisierung. Österreich und die Shoah 

Die frei zugängliche Outdoor-Ausstellung am Heldenplatz beschäftigt sich vor allem mit der damaligen Rolle Wiens als Motor der Radikalisierung des Antisemitismus. Die eingerichtete „Zentralstelle für jüdische Auswanderung“ entwickelte 1941 das organisatorische Modell, durch das die jüdische Bevölkerung in Ghettos, Vernichtungslager und Mordstätten deportiert wurde. Die Ausstellung zeigt aber auch den mutigen Widerstand einzelner Menschen, die für Gerechtigkeit kämpften.

Führungen am 9.11. um 9.00 Uhr / 13.00 Uhr / 15.00 Uhr 
keine Anmeldung erforderlich

Antisemitismus keinen Raum geben: Führungen & Workshops im Haus der Geschichte

Die Ausstellung "Der kalte Blick. Bilder jüdischer Familien aus dem Ghetto von Tarnów" ist noch bis 14. November zu sehen.

2. Der kalte Blick. Letzte Bilder jüdischer Familien aus dem Ghetto von Tarnów

Eine Führung, die bewegt: Die Kuratorin Margit Berner entdeckte 1997 eine Schachtel mit der Aufschrift „Tarnow Juden 1942“ im Naturhistorischen Museum Wien. Enthalten waren darin nummerierte Fotografien von jüdischen Familien. Die Schau zeigt, was es mit den Fotos auf sich hat und verdeutlicht: Am Massenmord jüdischer Familien waren auch österreichische Täterinnen und Täter beteiligt.

Termine: 11.00 Uhr / 14.00 Uhr
Buchbar für Gruppen (Erwachsene und Schulklassen ab der 9. Schulstufe): vermittlung@hdgoe.at 

3. Schuld sind die “Anderen”. Antisemitismus und Rassismus in der österreichischen Zeitgeschichte 

Anhand ausgewählter Objekte geht diese Themenführung auf Antisemitismus und Rassismus in Österreich ein. Wie hat sich gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit im Laufe der Zeit verändert? Worin unterscheiden sich diese beiden Formen von Diskriminierung und wie drücken sie sich heute aus?

Termine: 12.00 Uhr / 16.30 Uhr  
Buchbar für Gruppen (Erwachsene und Schulklassen ab der 11. Schulstufe): vermittlung@hdgoe.at 

Antisemitismus keinen Raum geben: Führungen & Workshops im Haus der Geschichte

4. Fragmente der Erinnerung. Biografische Auseinandersetzungen mit dem Nationalsozialismus 

In diesem Workshop stehen Personen im Mittelpunkt, deren Lebensgeschichten auf unterschiedliche Weise mit der Geschichte des Nationalsozialismus verflochten sind. Es geht um Ausgrenzung, Vertreibung und Flucht - Themen, die auch heutzutage für heikle Diskussionen sorgen. Schließlich wird auch der Umgang mit dieser Zeit nach 1945 beleuchtet: Wie prägt die Erfahrung des NS-Terrors die österreichische Gesellschaft bis heute?

Termine: 9.00 Uhr / 10.30 Uhr / 13.00 Uhr / 14.30 Uhr  
Buchbar für Schulklassen ab der 9. Schulstufe: vermittlung@hddgoe.at 

Individuelle Termine - auch an anderen Tagen - gibt es auf Anfrage: vermittlung@hdgoe.at

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