Wirtschaftsanalyse der Fahrgastentschädigung bei streikbedingten Störungen

Wirtschaftsanalyse der Fahrgastentschädigung bei streikbedingten Störungen
Die Luftfahrtindustrie erlebt fortwährend Streiks, die mehrere Störungen im Flugbetrieb verursachen. Davon betroffene Fluggäste sollten die Besonderheiten der streikbedingten Lage kennen, um ihre Rechte auf Flugentschädigung geltend machen zu können.

Fluggastentschädigung bei Streiks in der Luftfahrtindustrie 

Zum Bild der Luftfahrtindustrie gehört, dass sie fortwährend von zahlreichen Streiks betroffen ist. Im Jahr 2022 wurden 10 Streikwellen verzeichnet, im Jahr 2023 waren es schon 14, in diesem Jahr gab es bereits 10 Streikwellen und trotz der von der Lufthansa getroffenen Vereinbarungen zur Erhöhung der Personalgehälter ist die Aussicht auf Streikbewegungen bislang nicht ganz ausgeschlossen. Verfolgt man Flugausfälle aufgrund von Arbeitskampfmaßnahmen, so werden verzeichnet: 2022 – 2821 Flugannullierungen, 2023 – 5178, im laufenden Jahr – schon 2062.

Das Ausmaß der Verluste lässt sich mit einem, dennoch umso mehr beredten Beispiel veranschaulichen: Allein die Lufthansa kostete der Arbeitskampf im laufenden Jahr rund 100 Millionen Euro. Im vergangenen Jahr belief sich der Verlust auf 273 Millionen Euro. Der bereinigte operative Verlust im ersten Quartal dieses Jahres wird höher ausfallen als im Vorjahr. Dabei ist die Fluggastentschädigung wirtschaftlich gesehen ein erheblicher Kostenfaktor für Fluggesellschaften, insbesondere während Streikzeiten. Denn Fluggesellschaften sind gezwungen, sich an gesetzliche Regelungen zum Schadensersatz für Passagiere zu halten, die bei Streikstörungen betroffen wurden. Die Rückerstattung fordert beträchtliche Ausgaben und belastet die Budgets der Airlines.

Regulatorischer Rahmen für die Fahrgastentschädigung

Die Fluggesellschaften sind bekanntlich häufig mit den Streiks ihrer Mitarbeiter konfrontiert. Dies wirkt sich äußerst negativ auf die Wirtschaftlichkeit der Airlines aus, massive Umsatzeinbuße werden verzeichnet. Flugreisende müssen die Störungen der streikbedingten Konflikte miterleben. Haben sie Recht auf die Flugentschädigung? Das Konzept der Fluggastentschädigung berücksichtigt die Interessen der Passagiere.

Die europäischen Airlines unterliegen der gültigen EU-Verordnung 261/04. Nach dieser Regelung ist eine Flugentschädigung in folgenden Fällen möglich:

  • Die Flugverspätung beträgt mehr als drei Stunden;
  • Flugannullierung und Mitteilung darüber werden den Passagieren weniger als 14 Tage vor Abflug übermittelt;
  • Sie haben Verspätung für einen Anschlussflug zu akzeptieren;
  • Sie erhielten Verweigerung der Beförderung aufgrund von Überbuchung.

Es entsteht Frage, ob Streik bei der Airline oder am Flughafen eine höhere Gewalt ist oder im Bereich der Verantwortung des Fluganbieters liegt. Nach der Regelung des Europäischen Gerichtshofs wird der Streik für keine höhere Gewalt anerkannt, folglich können Sie einen Anspruch auf Entschädigung erheben. 

Die Entschädigungsbedingungen sind nicht überall auf der Welt gleich und können von Land zu Land und sogar von Region zu Region variieren. In europäischen Nicht-EU-Ländern gelten Einschränkungen für Entschädigungen, insbesondere in der Schweiz. So gilt beispielsweise die dreistündige Frist für die Benachrichtigung des Fluggastes über die Flugannullierung nicht. Außerhalb Europa haben viele Airlines eigene Bestimmungen, welches Verfahren sie im Fall der streikbedingten Störungen einsetzen. In verschiedenen Ländern variiert die Höhe der Rückerstattung. So kann sie in Israel zwischen 320 und 750 Euro liegen. Bei US-Fluggesellschaften beträgt die Erstattung 200 % des einfachen Flugpreises, jedoch nicht mehr als 675 $. In jedem Fall ist es sinnvoll, die Allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGL) zu berücksichtigen.

Wirtschaftsanalyse der Fahrgastentschädigung bei streikbedingten Störungen

Die wirtschaftlichen Auswirkungen von Streiks auf Fluggesellschaften

Die Luftfahrtbranche beschäftigt weltweit 65,5 Millionen Mitarbeiter und setzt insgesamt 2,7 Billionen US Dollar um (ATAG-Daten für 2018). Die Luftbranche und durch sie geschaffene touristische Berufe machen 3,6% aller ökonomischen Aktivitäten der Welt aus. Bereits diese Daten lassen den Schluss zu, wie groß die durch Streiks verursachten Verluste für die gesamte Branche und die Wirtschaftstätigkeit einzelner Unternehmen und Flughäfen sein können, da in die Auseinandersetzungen enorme materielle Kräfte und geistige Werte investiert werden. Die von Streiks zugefügten Verluste konzentrieren sich in direkten Erscheinungsformen und indirekten Realisierungen:

  • Materielle und wirtschaftliche Einbußen der Luftfahrtbranche;
  • Verluste für angrenzende Sektoren wie Tourismusbranche;
  • Ethische Beeinträchtigung – Passagiere werden betroffen, Markenruf und Imagebild der Airlines rufen bei Kunden Enttäuschung hervor. 

Die großen Streikwellen gab es bei der Lufthansa Anfang 2024 und im Frühjahrt. Laut den Fallstudien waren Tausende Fluggäste von den Folgen betroffen. Sie mussten ihre Reisen neuplanen, sich auf die Verspätungen einstellen, mit Kostenverlusten rechnen. Laut den Fallstudien hat sich der ganztägige Streik des Luftsicherheitspersonals auf 90.000 Flugreisende ausgewirkt, der ADV (Flughafenverband der Branche) hat über 580 abgesagte Verbindungen berichtet. Die Verluste für annullierte Flüge sind für die Fluggesellschaften enorm. 2023 hat Lufthansa 5.565 Flüge storniert, 80.088 Verspätungen waren registriert, die meisten Gründe dafür waren Streiks.

Analyse der Entschädigungskosten 

Bei Streik muss der Reiseveranstalter Fluggästen einen passenden Ersatz anbieten. Normalerweise wird Ihnen ein Ersatzflug geboten. Wenn die Alternative Ihnen nicht gleichwertig erscheint, können Sie sich um den Ersatz kümmern. Die Kosten können Sie vom Reiseveranstalter ersetzt verlangen. Die Rückerstattung kann bis zu 600 Euro betragen. Außerdem muss den Betroffenen eine angemessene Menge an Verpflegung und Getränken bereitgestellt werden. Bei großer Verspätung übernehmen Airlines außerdem Hotelaufenthalt und Transportkosten und müssen den Betroffenen einen Zugang zum Telefon und E-Mails ermöglichen.

Passagierverhalten und Entschädigungsansprüche

Die Verhaltensregeln für Fluggäste, die eine Entschädigung beantragen, sind im ADAC ausführlich beschrieben. Es wird empfohlen:

  • der Airline etwas Zeit zu geben, damit sie einen geeigneten Ersatzflug findet;
  • alle Belege für Ersatzkosten sorgfältig zu sammeln;
  • sich an den zuständigen Reiseveranstalter zu wenden.

Falls dieser keine erste Wahl von Ihnen ist und Sie kein Vertrauen auf ihn haben, können Sie sich an spezialisierte Dienstleister wenden, die sich professionell mit den Auseinandersetzungen zwischen Kunden und Anbietern befassen, wie z. B. Skycop. Das kompetente Team wird Sie durch das ganze Verfahren der Antragstellung und dem Schutz der Rechte begleiten.

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Breitere wirtschaftliche Auswirkungen von streikbedingten Störungen

Streiks verursachen sowohl enorme Einbußen in der Wirtschaftlichkeit der Airlines, sondern auch in der Wirtschaft insgesamt. Ihre Folgen beeinflussen die Flughafeneinnahmen und das Budget der verbundenen Branchen. Schwere volkswirtschaftliche Folgen hängen mit den Streiks in der Luftfahrt über ein breites Spektrum zusammen. Die Luftfahrt wird zurecht als das Rückgrat der Tourismuswirtschaft wahrgenommen. Ausländische Flugtouristen bringen in das deutsche Budget etwa 37 Milliarden Euro jährlich. Der Streik legt nicht nur den Touristenverkehr und -ausgaben, sondern auch die Einnahmen von Flughäfen lahm. 

Die Finanziers glauben zu den Lufthansa Streiks im Frühjahr 2024, die Verluste machen sich erst im Nachhinein spürbar, laufend ist es aber kaum möglich, die genauen Kosten des Streiks zu beziffern. Das Krisen- und Risikomanagement ist in der Lage, Konzepte des Zusammenspiels zu entwickeln und fordert einen Ausgleich zwischen den Interessen der Mitarbeiter, der finanziellen Stabilität des Unternehmens und den Rechten der Passagiere, denn mit Fluggesellschaften ist ein Stereotyp der Erwartung von Zuverlässigkeit verbunden.

Schlussfolgerung

Der Überblick über die aktuelle wirtschaftliche Lage um die Streiks in der Luftfahrtindustrie hat ergeben, dass es gewisse Komplexitäten zu verfolgen sind, die mehrere zusammenhängende Umfelder betreffen. Die Aufgabe erscheint dringend, die Findung eines nachhaltigen Gleichgewichts zu gestalten, das sowohl die Rechte der Passagiere als auch die wirtschaftliche Gesundheit der Fluggesellschaften schützt.