Wie man Hörverlust behandelt
Hörverlust kommt häufig vor und ist kein Grund, damit zu leben! Fast eine halbe Milliarde Menschen weltweit ist von Hörverlust betroffen, davon 34 Millionen Kinder. Von den über 65-jährigen leidet jeder dritte darunter. In Österreich dürften laut Schätzungen rund 1,6 Millionen Personen Probleme mit dem Hören haben.
Hörverlust schreitet fort
Kennen Sie das? Sie haben Schwierigkeiten beim Telefonieren, stellen den Ton beim Fernsehen immer lauter und Sie haben das Gefühl, dass Ihre Gesprächspartner ständig nuscheln? Dann sollten Sie zum Arzt gehen. HNO-Spezialist Dr. Andreas Lackner vom LKH Graz erläutert, warum. „Meist verschlechtert sich ein Hörverlust mit der Zeit. Umso wichtiger ist es, das Problem zu erkennen und rasch zu behandeln.“
Genaue Diagnose ist wichtig
Ursache, Art und Schweregrad des Hörverlustes sind wichtig für die spätere Therapieauswahl. Sind Medikamente der Auslöser, wird man versuchen, diese umzustellen. Andere Ursachen können chirurgisch behandelt werden. In vielen anderen Fällen gibt es zwar keine Heilung, aber Heilbehelfe, die den Hörverlust so gut wie möglich ausgleichen, zum Beispiel ein Hörgerät. Dieses erfasst und verstärkt Audiosignale, die es dann weiter in den Gehörgang und durch das Mittelohr zum Innenohr sendet. Hörgeräte werden meist bei Personen mit gering- bis mittelgradigem stabilem Hörverlust eingesetzt.
Cochlea-Implantat bei schwerem Hörverlust
„Ist der Hörverlust noch weiter fortgeschritten, reicht ein Hörgerät für ein ausreichendes Sprachverständnis aber oft nicht mehr aus“, erklärt der Dr. Lackner. Dann kann ein sogenanntes Cochlea-Implantat helfen. Das ist ein elektronisches Gerät, das chirurgisch implantiert wird und direkt den Hörnerv stimuliert. Das Implantat wandelt Schallwellen direkt in elektrische Impulse um –und führt dabei unter Umgehung des natürlichen Schalleitungsapparates – zu einem ähnlichen Höreindruck wie beim natürlichen Hörvorgang. „Auch hier ist wichtig, nicht zu spät umzusteigen“, betont Dr. Lackner. „Je kürzer die Zeit zwischen Hörverlust und Einsetzen des Implantats, umso besser ist das Ergebnis.“
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