Wachstum durch Zellteilung

Mehrere terrassenförmige Hochhäuser mit viel Grünanlage im Vordergrund.
Wohnen als flexibles, ko-existierendes Ökosystem: Das Architekturstudio GG-loop hat mit dem Projekt „Mitosis" einen biophilen Wohnhauskomplex für Amsterdam vorgeschlagen. Mit positivem ökologischem Fußabdruck, versteht sich!

Angenehm für's Auge, eine rundum behagliche Wohn-Atmosphäre, zahlreiche Wohlfühl-Elemente wie viel Holz, große Fenster, viel Grün, … so präsentiert sich das neue Projekt „Mitosis XL” des niederländischen Architekturbüros GG-loop nach den Prinzipien für biophiles Wohnen für Amsterdam.

Menschen und Tierstatuen in einer begrünten Wohnanlage.
Ein mehrstöckiges Gebäude mit begrünten Terrassen und Menschen darauf.

Mitosis: Basis für gesunde Gemeinschaft

Die Vision des Teams rund um den italienischstämmigen Namensgeber des Architekturbüros, Giacomo Garziano: Eine gesunde, nachhaltige Gemeinschaft zu schaffen, die nicht zuletzt dank der Wohnform eine tiefere, persönliche Verbindung zur Natur fördert.

Eine futuristische Stadtlandschaft mit begrünten Gebäuden und verschiedenen Tieren.
Ein terrassenförmiges Gebäude mit viel Grün an einem Kanal mit Booten.

Wir bei GG-loop glauben, dass Architektur als Antwort auf eine räumliche Anforderung nicht nur funktional sein kann. Jeder Raum muss eine Geschichte erzählen. Diese Geschichte fungiert als Filter zwischen funktionaler Anforderung und kreativer Intuition.

von Giacomo Garziano

Der Name des Architekturstudios gibt aber durchaus weitere Hinweise auf das Selbstverständnis der Experten für biophiles Bauen. „Loop”, die Schleife, ist so zu verstehen, dass sich sowohl Kreativität als auch technische Erfordernisse und Lösungen plus die meist vorhandenen Begrenzungen aufgrund einer Budgetvorgabe in die Baupraxis einspeisen.

Feedbackschleife

In einer Art Feedbackschleife oder Rückkopplung erhält man Antworten, die alle Gestaltungsfragen – und wohl auch die Bedürfnisse aller beteiligten Parteien – gleichermaßen kohärent befriedigen.

Ein Pfau steht auf der Holzterrasse eines begrünten Gebäudes.
So schön kann biophiles Wohnen sein!

Das Endergebnis gipfelt (idealerweise) in dem, was Garziano „noble Architektur” nennt. Dass die Macher von „Mitosis” von Anfang an diesen Anspruch erfüllen, zeigte sich daran, dass schon das erste realisierte Projekt des Studios, „Gentle Genius”, weltweite Anerkennung erlangte.

Ein offener Wohnbereich mit Esszimmer und Küche, gesehen durch eine große Fensterfront.
Ein moderner Essbereich mit Blick auf einen üppigen Garten.
Ein modernes Wohnzimmer mit grünen modularen Sofas und einer offenen Küche.
Ein Esszimmer mit einem Tisch, Stühlen und großen Fenstern mit Blick auf einen Garten.

Und wie wird GG-loop diesem Anspruch nun bei Mitosis gerecht? Zunächst: Es gibt Mitosis X-Small bis X-Large. Egal wie groß – immer geht es darum, dass sich die Häuser organisch in die Umgebung einfügen, dass sie ressourcenschonend gebaut werden und in der Folge wenig Ressourcen verbrauchen. Und es soll so viel Raum für soziale Interaktion, für gemeinschaftliches Miteinander wie möglich geschaffen werden.

Ein modernes Wohnzimmer mit einem blauen Sofa und einem Mann, der eine Treppe hinaufgeht.

Biophiles Design

Biophiles Design bedeutet, dass die Beziehungen zwischen der Natur, der Biologie des Menschen und der gebauten Umwelt berücksichtigt werden. Dies drückt sich im konkreten Projekt Mitose beispielsweise in gemeinsamen Grünflächen, winzigen Wäldern und Gärten, die es das gesamte Gebäude auf- und abwärts gibt, aus.

Das körperliche wie auch das geistige Wohlbefinden der Bewohner wird durch sorgfältige Materialwahl, flexible Grundrisse, organische Innen- und große Außenräume gefördert.

Unser Hauptziel im Entwurfsprozess ist es, auf der Basis der Analyse von Kontext, Notwendigkeiten, Möglichkeiten und Einschränkungen eine einzigartige Frage zu stellen. Diese Frage wird eine einzigartige Antwort hervorrufen, die eine weitere einzigartige Frage schafft, die eine weitere einzigartige Antwort, eine Schleife, nach sich zieht.

von Giacomo Garziano

Zwei moderne, dunkle Holzhäuser mit begrünten Dächern stehen in einem Wald.
Mitosis in der XS Variante.

Ausgewogenes Ökosystem

Die organische und flexibele Konstruktion bietet die Möglichkeit zu vertikalem „urban farming” und schafft Korridore für Wildtiere auch in der Stadt. Der Einbezug natürlicher Elemente und die Bereitstellung erneuerbarer Ressourcen in den gemeinsamen Einrichtungen ermutigt die Bewohner, sich für umweltfreundliche Praktiken einzusetzen und sich darüber auszutauschen, wie es heißt.

Zwei moderne Baumhäuser mit lila Blumen auf dem Dach inmitten eines Waldes.
Innenansicht eines modernen Wohnzimmers mit Holzboden, Sofa und Esstisch.
Ein Wohnzimmer mit Holzwänden, einem Esstisch und einem Sofa.
Blick durch eine Glasschiebetür auf ein Schlafzimmer mit Badewanne und Zugang zur Natur.
Ein modernes, schwarzes Haus mit geschwungenen Linien steht im Wald. Eine Katze steht auf dem Balkon.
Ein modernes Wohnzimmer mit Hängesessel auf der Veranda und einem Kamin.
Ein Esszimmer mit einem hängenden Kamin und einem Holztisch mit Stühlen.
Ein Schlafzimmer mit Zugang zu einer Terrasse, auf der ein Hund steht.

Bei der Planung der Baukörper und der Fassaden und der Grundrisse kommen immer auch die spezifischen Bedingungen des Standorts zum Tragen: Sonneneinstrahlung, Windeinwirkung, Bevölkerungsdichte und so weiter. „Mitose” ist nicht zuletzt ein Begriff aus der Biologie, genauer gesagt der Genetik. Es handelt sich um den Prozess des Wachstums durch Zellteilung – aus einer Zelle entstehen zwei idente Tochterzellen. So gesehen kann man das Projekt von GG-loop auch als Versuch verstehen, Wachstum, Entwicklung, Regeneration, Belastbarkeit und Selbstversorgung auf Ebene des Gebäudes und seiner Bewohner zu ermöglichen und beobachten.

Beliebig ausbaubar

Jedenfalls ist das Konzept nahezu beliebig auf verschiedene urbane Maßstäbe anwendbar: von „off-grid” Einfamilienhäusern bis hin zu urbanen Clustern mit hoher Dichte und Misch-Nutzung inklusive öffentlicher Funktionen wie Bildung, Freizeit, Wellness und Einzelhandel.

Text: Linda Benkö Renderings: Hexa-Pixel

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